Einzelunternehmen gründen: So klappt’s!

Roberto Hamidi

Wenn du in Deutschland zum ersten Mal ein Gewerbe anmelden möchtest, ist es wahrscheinlich, dass du nicht gleich eine Aktiengesellschaft gründen möchtest. Glücklicherweise kannst du auch auf einfachere Art und Weise gründen.

In diesem Artikel erfährst du, wie du ein Einzelunternehmen gründen kannst. Du erfährst die Kosten, mit denen du dabei rechnen kannst, sowie welche Unterlagen du benötigst. Zudem erhältst du einen Tipp für ein nützliches Geschäftskonto.

Was ist ein Einzelunternehmen?

Das Einzelunternehmen ist in Deutschland die häufigste Unternehmensform.¹ Ein Einzelunternehmen liegt immer dann vor, wenn eine einzelne Person sich selbstständig macht. Dies kann entweder in Form eines angemeldeten Gewerbes oder als Freiberufler sein.² Es ist die unkomplizierteste Möglichkeit, in Deutschland zu gründen.

Das Einzelunternehmen hat mehrere Vorteile:

  • Es kann günstig und schnell gegründet werden
  • Bereits mit wenig finanziellen Mitteln
  • Die Buchhaltung ist in der Regel vereinfacht
  • Als Kleinunternehmer umsatzsteuerbefreit

Doch wie bei so vielen Angelegenheiten gibt es immer zwei Seiten der Medaille. Die Nachteile des Einzelunternehmens sind:

  • Unbeschränkte Haftung mit dem Geschäfts- und Privatvermögen
  • Gewinne werden voll mit persönlichem Steuersatz versteuert
  • Erster Wohnsitz muss in Deutschland sein
  • Unter Umständen weniger Ansehen

Ein Einzelunternehmen gründen kannst du im Prinzip auf zwei Arten. Als Freiberufler zeigst du deine Selbstständigkeit beim zuständigen Finanzamt an und beantragst dort die Steuernummer. Meldest du ein Gewerbe an, geht dies im zuständigen Gewerbeamt deiner Gemeinde. Diese leitet dann die Anmeldung weiter ans Finanzamt, welches dir eine Steuernummer zuteilt.

In beiden Fällen musst du innerhalb eines Monats nach Aufnahme der Tätigkeit den “Fragebogen zur steuerlichen Erfassung” ausfüllen und ans Finanzamt senden.

Grundsätzlich lässt sich beim Einzelunternehmen weiterhin grob unterscheiden zwischen Kleingewerbe und Gewerbe bzw. gewerbetreibender Kaufmann. Kleingewerbetreibende können die einfache Buchführung nutzen und müssen sich nicht ins Handelsregister eintragen lassen.

Überschreitet das Gewerbe jedoch eine gewisse Größe oder agiert der gewerbetreibende als Kaufmann, müssen strengere Anforderungen erfüllt werden, die unter anderem das Handelsgesetzbuch (HGB) vorgibt.

Wichtig ist, dass die Begriffe Kleingewerbe und Kleinunternehmer nicht verwechselt werden. Ein Kleinunternehmer ist ein Einzelunternehmer, der sich dafür entscheidet, auf die Ausweisung der Umsatzsteuer in Rechnungen zu verzichten.

Dies ist optional bis zu einem Vorjahresumsatz von 22.000 EUR möglich, wenn der Umsatz im laufenden Jahr 50.000 EUR voraussichtlich nicht übersteigt.³ Der Vorteil besteht darin, dass der Kleinunternehmer seine Waren günstiger anbieten kann, da er keine 7 bzw. 19 % Umsatzsteuer berechnen muss. So bleibt er trotz kleinerem Geschäftsumfang konkurrenzfähig.

Der Nachteil ist jedoch, dass er sich bei Ausgaben die Umsatzsteuer nicht erstatten lassen kann, wie dies ein umsatzsteuerpflichtiger Unternehmer kann.

Checkliste: Das alles brauchst du für die Einzelunternehmen Anmeldung

Wenn du eine Geschäftsidee hast, möchtest du sie wahrscheinlich schnellstmöglich umsetzen. Bereite alle Unterlagen sorgfältig vor, denn somit sparst du Zeit. Folgende Dokumente solltest du parat haben:

  • Für Kaufleute und Gewerbetreibende: Ausweis
  • Für Kaufleute und Gewerbetreibende: Ausgefüllte Gewerbeanmeldung
  • Für Freiberufler: Formloses Schreiben an das Finanzamt über die Aufnahme Ihrer Tätigkeit
  • Ausgefüllter “Fragebogen zur steuerlichen Erfassung”
  • Für Kaufleute und Gewerbetreibende: Geld für die Gewerbeanmeldung
  • Für Kaufleute: Registrierung im Handelsregister und Gebühr für das Gericht
  • Keine Pflicht, aber sehr empfehlenswert: Geschäftskonto

Das passende Geschäftskonto für dein Einzelunternehmen

Ein Geschäftskonto ist für Einzelunternehmer nicht zwingend notwendig. Dennoch ist es immer eine gute Entscheidung, geschäftliche und private Finanzen zu trennen. So lässt sich auf einen Blick erkennen, wie viel Geld auf dem privaten Konto ist und wie viel auf dem Firmenkonto. Auf letzterem können außerdem unabhängig vom Privatkonto Rücklagen für Steuern oder ähnliches gebildet werden.

Wenn du ein Geschäftskonto eröffnen möchtest, solltest du darauf achten, dass es auch als solches nutzbar ist. Prinzipiell könntest du als Einzelunternehmer auch dein Privatkonto nutzen. Dies ist bei den meisten Banken jedoch nicht gern gesehen, da sich die Transaktionen häufen, die Bank aber keine zusätzlichen Einnahmen generiert.

Weiterhin solltest du auf die monatlichen Gebühren und damit verbundenen Leistungen achten. Möchtest du ein E-Commerce-Business gründen, so werden wahrscheinlich viele Transaktionen über das Konto laufen. Bezahlst du für jede eingehende und ausgehende Buchung einen kleinen Fixbetrag, summiert sich das schnell auf.


Was, wenn du Kunden im Ausland hast?

Wirst du als Freiberufler tätig und hast internationale Kunden, die dich auch in anderen Währungen außer dem EUR bezahlen, sollte das ebenso mit in die Auswahl einfließen. Durch hohe Gebühren beim Währungswechsel und schlechte Wechselkurse könnte viel Geld auf der Strecke bleiben.

Das Wise Geschäftskonto ist eine gute Wahl, wenn du ein modernes Konto mit idealen Voraussetzungen für internationalen Zahlungsverkehr suchst. Das Konto lässt sich online innerhalb weniger Minuten eröffnen und ist anschließend in den meisten Fällen sofort einsatzbereit.

Für eine einmalige Einrichtungsgebühr von 40 EUR kannst du für dein Multiwährungskonto lokale Bankverbindungen für 10 beliebte Währungen erhalten. Somit kannst du direkt USD, EUR, GBP, CAD und viele mehr empfangen, ohne sie umzutauschen.

Solltest du doch einmal Geld von einer Währung in eine andere wechseln wollen, verwendet Wise stets den fairen Devisenmittelkurs. Es gibt keinen Aufschlag auf den Wechselkurs und nur eine niedrige Gebühr, welche weit unter dem Bankendurchschnitt liegt, fällt für den Wechsel an.

Optional ist auch die erhältliche Debitkarte. Sie hat keine monatlichen Grundgebühren und du kannst mit ihr bequem online und im Ausland in Fremdwährung bezahlen.

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Wie viel wird dich das Einzelunternehmen-Gründen kosten?

Wenn du ein Einzelunternehmen gründen möchtest, erwarten dich keine allzu hohen Kosten. Als Freiberufler ist die Anmeldung beim Finanzamt sogar kostenlos. Musst du ein Gewerbe anmelden, so entsteht dafür eine Gebühr, welche jede Gemeinde selbst festlegt. In der Regel jedoch nicht mehr als 35 EUR.

Wirst du als Kaufmann oder Kauffrau aktiv, so fällt zusätzlich eine Gebühr für das Registergericht und den Notar an, welcher dich ins Handelsregister einträgt. Zwar sind die Gebühren für Notar und Gericht in einer Gebührentabelle ungefähr festgelegt, dennoch gibt es kleine Unterschiede.

Die IHK Stuttgart hat den Preis für Anmeldung, Eintragung und Veröffentlichung mit 180 EUR beziffert.⁴

Gibt es Alternativen?

Vom Kostenaufwand und der Simplizität gibt es zum Einzelunternehmen fast keine Alternativen. Die UG lässt sich jedoch auch günstig gründen und liefert dafür einen Haftungsschutz.

Steht dir mehr Kapital zur Verfügung, kannst du auch eine GmbH gründen. Sie genießt oft ein bisschen höheres Ansehen im Geschäftskontext, da bei ihr eine anfängliche Einzahlung des Stammkapitals von mindestens 12.500 EUR nötig ist.

Möchtest du mit anderen Unternehmern zusammen gründen und dies so einfach und günstig wie möglich gestalten, gibt es auch noch die GbR. Bei ihr ist, wie bei einem Einzelunternehmen, keine Kapitaleinlage notwendig.

Fazit

Es ist nicht verwundernswert, dass das Einzelunternehmen die beliebteste Rechtsform für Unternehmen in Deutschland ist. Möchtest du ein Einzelunternehmen gründen, ist das einfach, kostet fast nichts und geht recht schnell und unbürokratisch.

Suchst du ein Konto, um geschäftliche und private Finanzen zu trennen, gibt es das Wise Geschäftskonto. Mit dem Multiwährungskonto kannst du viele beliebte Währungen empfangen und versenden. Es ist das ideale Konto, wenn du international aufgestellt bist.

Quellen

1 Unternehmen nach Rechtsform und Anzahl der Beschäftigten 2019, Statista, 25.06.2021
2 Einzelunternehmen, Existenzgründungsportal des BMWi, 25.06.2021
3 § 19 UStG, Gesetze im Internet, 25.06.2021
4 Die (freiwillige) Handelsregister Eintragung, IHK Stuttgart, 25.06.2021


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