Rechtsform Kleingewerbe: Was Passt Am Besten Zu Ihrem Geschäft?

Dominik Sobaniec

Möchten Sie ein Kleingewerbe gründen, sind sich aber unsicher, welche Rechtsform am besten zu Ihnen passt? Eine falsche Entscheidung kann weitreichende Folgen haben – von hoher persönlicher Haftung bis zu unnötig komplizierten Verwaltungsaufgaben.

Doch keine Sorge: In diesem Leitfaden erfahren Sie Schritt für Schritt, welche Rechtsform sich am besten für Ihr Vorhaben eignet. Sie lernen die Vor- und Nachteile der Kleingewerbe-Modelle kennen und erhalten wertvolle Tipps.

Am Ende dieses Leitfadens haben Sie einen klaren Überblick über die verschiedenen Rechtsformen. So können Sie fundiert entscheiden, welche am besten zu Ihren geschäftlichen Zielen passt.

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Was ist ein Kleingewerbe?

Ein Kleingewerbe ist ein Unternehmen, das nach dem Handelsgesetzbuch (HGB) nicht als Kaufmann eingetragen ist und somit nicht den umfangreichen Vorschriften für Handelsunternehmen unterliegt. Es ist besonders für Existenzgründer geeignet, die mit geringem Risiko und begrenztem Kapital starten möchten.

Die Vorteile eines Kleingewerbes liegen insbesondere in den geringeren bürokratischen Anforderungen. Die Buchführung ist vereinfacht, da statt der doppelten Buchführung die Einnahmen-Überschuss-Rechnung (EÜR) angewendet wird. Und so sparen Sie deutlich Kosten für den Steuerberater.1 Zudem profitieren Kleingewerbetreibende von steuerlichen Erleichterungen, beispielsweise entfällt bei geringen Umsätzen die Gewerbesteuer. Der Freibetrag liegt bei 24.500 Euro.2 Auch der administrative Aufwand ist geringer, da keine Eintragung ins Handelsregister erforderlich ist.

Was sind Vor- und Nachteile? Wie sehen die aktuellen Bedingungen aus? Und was Sie sonst noch beachten sollten, bevor Sie sich für das Kleingewerbe entscheiden, erfahren Sie hier.

Mögliche Rechtsformen für Kleingewerbe

Einzelunternehmen

Das Einzelunternehmen ist die einfachste und am weitesten verbreitete Rechtsform für Kleingewerbe. In Deutschland gibt es zwei Millionen Selbstständige in dieser Kategorie.3 Es wird von einer einzelnen Person geführt, die sämtliche Entscheidungen trifft und gleichzeitig für alle Verbindlichkeiten haftet.

Die Gründung ist unkompliziert und mit geringen Kosten verbunden, da keine Eintragung ins Handelsregister erforderlich ist. Zudem sind die Buchführung-Anforderungen überschaubar, was den administrativen Aufwand gering hält.

Allerdings trägt der Inhaber das volle unternehmerische Risiko, da er mit seinem gesamten Privatvermögen haftet. Eine Haftungsbeschränkung ist nicht möglich.4 Weitere Informationen zur Gründung eines Einzelunternehmens finden Sie hier: Wise Leitfaden zum Einzelunternehmen

Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR)

Die GbR ist eine einfache Form der Personengesellschaft, die sich besonders für Kleingewerbe mit mehreren Gründern eignet.

Mindestens zwei Personen gründen gemeinsam ein Unternehmen. Sie ist besonders geeignet für zwei oder mehr Gründer, da die Gründung einfach und kostengünstig ist.

Allerdings haften alle Gesellschafter gemeinsam mit ihrem gesamten Privatvermögen. Mögliche Problemen sind die fehlenden oder unzureichende Gesellschaftsverträge, die zu Streitigkeiten führen können. Es besteht das Risiko, dass einzelne Gesellschafter Entscheidungen treffen, die die gesamte GbR finanziell belasten könnten.

Kriterien zur Wahl der passenden Rechtsform

Einzelunternehmer gründen alleine, während eine GbR mindestens zwei Personen erfordert. Beide Rechtsformen bedeuten eine unbeschränkte Haftung, wobei sich GbR-Gesellschafter das Risiko teilen.

Einzelunternehmen sind öfter eingeschränkt in ihren Finanzierungsmöglichkeiten, da Banken bei dieser Rechtsform aufgrund der unbeschränkten Haftung und der Abhängigkeit von einer Einzelperson häufig strengere Kreditbedingungen stellen. Ein Beispiel: Während eine GbR durch mehrere Gesellschafter zusätzliche Sicherheiten bieten kann, muss ein Einzelunternehmer5 in der Regel persönlich für Darlehen bürgen.

Hinzu kommt die Kleinunternehmerregelung. Diese steuerliche Regelung besagt, dass die Unternehmen mit geringem Umsatz (bis zu 22.000 Euro im Vorjahr und voraussichtlich bis zu 50.000 Euro im laufenden Jahr) von der Umsatzsteuerpflicht befreit sind. Dies reduziert den bürokratischen Aufwand und vereinfacht die Buchführung.

Sie kann sowohl im Einzelunternehmen als auch in der GbR genutzt werden, was besonders für Gründer von Vorteil ist, da sie so ihre Preise wettbewerbsfähiger gestalten können und weniger Verwaltungsaufwand haben. Während Einzelunternehmen weniger administrative Prozesse benötigen, kann es bei der GbR durch gemeinsame Verantwortung zu komplexeren Abstimmungen kommen.

Vor- und Nachteile der Rechtsformen im Vergleich

Einzelunternehmen

  • Vorteile: Einfache Gründung und volle Entscheidungsfreiheit. Sie gründen Ihr eigenes Geschäft und können sofort eigenständig Aufträge annehmen und Rechnungen stellen.
  • Nachteile: Volle Haftung mit Ihrem Privatvermögen und eingeschränkte Finanzierungsmöglichkeiten. Wenn Ihr Geschäft scheitert, haften Sie persönlich mit Ihrem gesamten Privatvermögen.

GbR

  • Vorteile: Gemeinsame Nutzung von Ressourcen und Kompetenzen sowie einfache Gründung. Beispiel: Sie gründen gemeinsam mit einer weiteren Person eine GbR. Teilen Sie sich zum Beispiel die Büroausstattung und ergänzen so Ihre Fähigkeiten.
  • Nachteile: Gemeinsame Haftung und mögliche Konflikte zwischen Gesellschaftern. Gerät Ihre GbR in finanzielle Schwierigkeiten, haften Sie und Ihre Partner mit Ihrem gesamten Privatvermögen – auch wenn Sie selbst keine Fehler gemacht haben.

Schritte zur Gründung eines Kleingewerbes

Um Ihr Kleingewerbe anzumelden, besuchen Sie die zuständigen Ämter, Kammern und Behörden. An erster Stelle steht das Gewerbeamt, gefolgt vom Finanzamt, den Kammern wie IHK oder HWK, der Berufsgenossenschaft sowie der Agentur für Arbeit. Für den Gewerbeschein, den Sie beim Gewerbeamt erhalten, fallen Anmeldegebühren an.6

  1. Gewerbeamt: Im örtlichen Gewerbeamt füllen Sie die Gewerbeanmeldung aus und erhalten den Gewerbeschein. Das kostet je nach Gemeinde zwischen 15 € und 60 €.
  2. Geschäftskonto: Nach erfolgreicher Anmeldung empfiehlt es sich, ein Geschäftskonto zu eröffnen, um Ihre privaten und geschäftlichen Finanzen klar zu trennen.
  3. Finanzamt: Melden Sie Ihr Gewerbe beim Finanzamt an, indem Sie den Fragebogen zur steuerlichen Erfassung ausfüllen. Dieser Schritt ist essenziell für Ihre Steuernummer.
  4. Buchhaltung & Steuern: Eine gut organisierte Buchhaltung ist entscheidend. Überlegen Sie, ob Sie die Steuerangelegenheiten selbst erledigen oder einen Steuerberater beauftragen.
  5. IHK oder HWK: Nach der Gewerbeanmeldung werden Sie automatisch Mitglied in der IHK oder HWK, je nach Art Ihres Gewerbes.7
  6. Berufsgenossenschaft: Auch Kleingewerbetreibende müssen sich bei einer Berufsgenossenschaft anmelden. Beiträge fallen an, sobald Sie Mitarbeiter beschäftigen.8
  7. Agentur für Arbeit: Stellen Sie Mitarbeiter ein, benötigen Sie eine Betriebsnummer, die Sie bei der Agentur für Arbeit beantragen.9
  8. Versicherungen: Kümmern Sie sich um Ihre Kranken-, Renten- und betriebliche Versicherungen. Diese sind für Ihre Absicherung essenziell.

Denken Sie an erforderliche Genehmigungen (z. B. Baugenehmigungen), Geschäftsausstattung sowie rechtliche Aspekte wie AGB oder ein Website-Impressum.(Quelle: gruenderplattform.de)

Häufige Fehler bei der Wahl der Rechtsform und wie man sie vermeidet

Unterschätzung der Haftungsrisiken

Achten Sie bei der Gründung einer GbR darauf, einen schriftlichen Gesellschaftsvertrag aufzusetzen, der alle wichtigen Punkte klar regelt.

Fehlende oder unklare Gesellschaftsverträge

Sorgen Sie für präzise Vereinbarungen zur Gewinnverteilung und zu Entscheidungsprozessen, um Streitigkeiten zu vermeiden. Falls kein Vertrag besteht oder einzelne Aspekte nicht geregelt sind, gelten im Zweifel die BGB-Vorschriften zur „Gesellschaft“´(§ 705ff BGB).10

Vernachlässigung steuerlicher Auswirkungen

Holen Sie sich rechtzeitig steuerlichen Rat, um unangenehme Überraschungen zu verhindern. Beispielsweise kann eine falsche Anwendung der Kleinunternehmerregelung zu Steuernachforderungen führen. Lassen Sie sich daher unbedingt steuerlich beraten, um unangenehme Überraschungen und finanzielle Nachteile zu vermeiden.

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Ihre Vorteile mit Wise:

Die passende Rechtsform für Ihr Kleingewerbe

Die Wahl der richtigen Rechtsform ist eine der wichtigsten Entscheidungen bei der Gründung eines Kleingewerbes. Sie beeinflusst nicht nur die Haftung und steuerlichen Verpflichtungen, sondern auch den administrativen Aufwand und die Finanzierungsmöglichkeiten.

  • Einzelunternehmen: Diese Rechtsform eignet sich besonders für Alleingründer, die schnell und unkompliziert starten möchten. Sie haben die volle Entscheidungsfreiheit und profitieren von einer einfachen Buchführung. Allerdings tragen Sie das volle finanzielle Risiko, da Sie mit Ihrem gesamten Privatvermögen haften. Auch die Kapitalbeschaffung kann schwierig sein, da Banken oft zusätzliche Sicherheiten verlangen.
  • Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR): Wenn Sie gemeinsam mit Partnern ein Unternehmen gründen möchten, kann eine GbR die richtige Wahl sein. Sie ermöglicht eine einfache Gründung und die gemeinsame Nutzung von Ressourcen. Allerdings haften alle Gesellschafter gesamtschuldnerisch mit ihrem Privatvermögen. Ohne klare vertragliche Regelungen kann es zudem zu Konflikten über Entscheidungsprozesse oder die Gewinnverteilung kommen.

Unsere Tipps für Ihr Kleingewerbe:

  • Bevor Sie sich für eine Rechtsform entscheiden, wägen Sie die Vor- und Nachteile genau ab. Während das Einzelunternehmen eine schnelle und einfache Gründung ermöglicht, ist die GbR ideal für Partner, die Ressourcen und Kompetenzen bündeln möchten. Beide Rechtsformen erfordern eine genaue Planung, insbesondere in Bezug auf die Haftung und steuerlichen Verpflichtungen.
  • Denken Sie an steuerliche Aspekte wie die Kleinunternehmerregelung, die Ihnen helfen kann, Bürokratie und Umsatzsteuerpflicht zu reduzieren.
  • Holen Sie sich bei Unsicherheiten fachlichen Rat von einem Steuerberater oder Gründungsberater. Dies hilft Ihnen, spätere Probleme zu vermeiden.
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Verwendete Quellen (Stand 17.02.2025):
  1. Weniger Aufwand durch ein Kleingewerbe
  2. Kleingewerbe gründen: Vorteile, Pflichten, Buchhaltung und Steuern
  3. Die beliebtesten Rechtsformen
  4. Rechtsformen, Geschäftsbezeichnung und Informationspflichten
  5. Einzelunternehmen Gründen - Wise
  6. Kleingewerbe anmelden: alle Ämter und Gründungsschritte
  7. HWK, IHK oder beides? Das gilt bei der Abgrenzung
  8. Berufsgenossenschaft
  9. Kleingewerbe Rechtsformen

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