GbR gründen: So klappt’s!

Roberto Hamidi

Bist du auf der Suche nach der passenden Rechtsform für dein Unternehmen auf die GbR gestoßen? Die Gesellschaft bürgerlichen Rechts wird gerne von Gründern gewählt. Sie ist flexibel und lässt sich leicht gründen.

Wie du eine GbR gründen kannst, welche Kosten dabei auf dich zukommen und wie du das passende Geschäftskonto findest, erfährst du in diesem Artikel. Viel Spaß!

Was ist eine GbR?

Eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts, kurz GbR, ist eine Rechtsform für Unternehmen in Deutschland. Die GbR entsteht automatisch immer dann, wenn sich mehrere Personen für einen gemeinsamen Zweck zusammentun. Wenn also ein Team eine neue Start-up-Idee plant, sind sie bereits eine GbR, selbst wenn ihnen das nicht bewusst ist.¹

Das sollte man im Hinterkopf behalten, denn zwar ist es beim internen Planen nicht weiter wichtig, ob eine GbR vorliegt oder nicht. Tritt man jedoch an potenzielle Kunden heran, sollte klar sein, welche Parteien gemeinsam ein Geschäft abschließen wollen.

Vor allem ist es auch deshalb wichtig, da die GbR eine Personengesellschaft ist. Das bedeutet, dass alle Gesellschafter für Verbindlichkeiten mit ihrem Privatvermögen haften, also z. B. bei Steuerschulden oder Schadensfällen.

Wenn du eine GbR gründen möchtest, reicht dafür im Grunde eine mündliche Vereinbarung mit deinen Mitgesellschaftern. In der Realität empfiehlt es sich aber, den GbR-Gesellschaftsvertrag schriftlich zu verfassen und sich dabei von einem Notar oder Rechtsanwalt unterstützen zu lassen.

Dadurch können der Gesellschaftsvertrag rechtssicher ausgearbeitet und bereits im Vorhinein wichtige Rahmenbedingungen festgelegt werden. Dies hilft, um genau zu klären, welcher Gesellschafter welche Entscheidungen alleine treffen darf, wann gemeinschaftliche Entscheidungen nötig sind und auch, wie viel Geld monatlich ausgezahlt werden darf.

Zu einer GbR zusammenschließen können sich im Prinzip alle Gewerbetreibenden oder Freiberufler. Möchtet ihr eine GbR gründen, solltet ihr im Vorhinein überlegen, ob euer Vorhaben unter die Gewerbe oder Freiberufler Kategorie fällt.

Freiberufliche Tätigkeiten definieren sich im Allgemeinen eher durch individuelle Dienstleistungen und sogenannte “Katalogberufe”. Einige Beispiele für freiberufliche Berufe sind Ärzte, Notare, Künstler und Lehrer. Im Zweifelsfall kannst du mit der örtlichen Handelskammer über dein Vorhaben sprechen.

Benötigt ihr eine Gewerbeanmeldung, muss diese im Gewerbeamt eurer Gemeinde durchgeführt werden. Manche Gemeinden, wie Berlin, ermöglichen auch die Online-Anmeldung eines Gewerbes.

Als Freiberufler hingegen müsst ihr eure Tätigkeit nur dem Finanzamt anzeigen. Doch egal ob Freiberufler oder Gewerbetreibender, nach spätestens einem Monat nach Aufnahme der Tätigkeit müsst jeder den “Fragebogen zur steuerlichen” an das Finanzamt übermitteln.

Eine Eintragung ins Handelsregister ist für eine GbR in der Regel nicht notwendig. Ebenso ist kein Mindestkapital vorgeschrieben.

Checkliste: Das alles brauchst du für die GbR Anmeldung

Das GbR-Gründen ist recht unkompliziert und du musst nicht viele Dokumente dafür vorbereiten. Damit am Ende alles glattläuft, orientier dich am besten an dieser Checkliste:

  • Gewerbeanmeldung, falls nötig
  • Meldung beim Finanzamt, falls freiberufliche Tätigkeit beabsichtigt
  • Nach spätestens einem Monat Übersendung des “Fragebogens zur steuerlichen Erfassung”
  • Nicht für die Anmeldung, aber am Anfang der GbR-Gründung: Gesellschaftsvertrag
  • Keine Pflicht, aber praktisch und empfehlenswert: ein Geschäftskonto

Das passende Geschäftskonto für deine GbR

Obwohl ein Geschäftskonto für eine GbR keine Pflicht ist, da es sich nur um einen Zusammenschluss von Privatpersonen handelt, ist es dennoch sinnvoll. Denn dadurch lassen sich Einnahmen und Ausgaben leichter erfassen und trennen.

Auch die Buchhaltung erleichtert sich dadurch, da beispielsweise alle Umsätze automatisch im Buchhaltungsprogramm erfasst werden können und keine privaten Umsätze kategorisiert werden müssen.

Wenn du ein Geschäftskonto für deine GbR suchst, ist es ratsam, das Konto als Gemeinschaftskonto zu führen. Das bedeutet, dass alle Gesellschafter Zugang zu dem Konto haben.

Um jedem Gesellschafter auch die Möglichkeit zu geben, eigenständig und ohne Zustimmung der anderen Gesellschafter Überweisungen durchzuführen, sollte es als Oder-Konto eingerichtet werden.

Bei der Wahl des Kontos ist natürlich auch entscheidend, welche Kosten dabei entstehen und welche Leistungen damit abgedeckt sind. Wirst du Bareinzahlungen haben und gelegentlich am Schalter Buchungen vornehmen oder brauchst du nur ein Konto für den digitalen Zahlungsverkehr?

Auch die Frage, ob ihr international tätig werden wollt, solltet ihr euch stellen. Denn wenn ihr mit verschiedenen Währungen hantiert, können durch Wechselkurse und hohe Gebühren schnell die Kosten steigen. Hier auf einen spezialisierten Dienstleister zu setzen kann sinnvoll sein.


Deine Kunden oder Zulieferer sind im Ausland?

Das Wise Geschäftskonto ist eine gute Lösung in diesem Fall. Es ist ein Multiwährungskonto ohne monatlichen Gebühren und lokale Bankverbindungen für 10 beliebte Währungen lassen sich für einmalig 40 EUR einrichten.

Dadurch kannst du EUR, GBP, USD, CAD und viele weitere Währungen empfangen und versenden, als hättest du ein Konto in England, den USA, Kanada und den anderen Ländern. Das vereinfachte den internationalen Zahlungsverkehr ungemein.

Geld, das du mit Wise von einer Währung in eine andere tauschst, wird stets zum aktuellen Devisenmittelkurs gewechselt. Das entspricht in etwa dem Wechselkurs, den dir auch Google anzeigt. Es fällt nur eine minimale Gebühr dafür an, die unter dem Branchendurchschnitt liegt.

Dazu gibt's eine eigene Debitkarte, mit der du bequem online und im Ausland in Fremdwährung bezahlen kannst. Auch Bargeldabhebungen sind bis 200 GBP im Monat kostenlos.

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Wie viel wird dich das GbR-Gründen kosten?

Genauso unkompliziert wie das Gründen der GbR ist, so gering sind auch die damit verbundenen Kosten. Fällt der Zweck eures Unternehmens unter die freiberufliche Tätigkeit, fallen keine Gebühren an.

Benötigt ihr ein Gewerbe, so muss jeder Gesellschafter ein Gewerbe in seiner Gemeinde anmelden.² Die Kosten dafür sind Gemeinde zu Gemeinde unterschiedlich, belaufen sich aber im Durchschnitt auf 25 - 35 EUR. Bei manchen Gemeinden lässt sich die Anmeldung auch online durchführen, was in Berlin sogar günstiger ist.³

Gibt es Alternativen?

Eine GbR gründen ist schnell getan und es erfordert im Wesentlichen nicht einmal etwas Schriftliches. Mit dieser Einfachheit kann keine andere Unternehmensform mithalten.

Möchtest du jedoch nicht mehr mit deinem privaten Vermögen haften, könnte eine Kapitalgesellschaft passend sein. In diesem Fall würde sich eine UG oder GmbH eignen. Dafür musst du jedoch genügend Kapital einplanen.

Falls du doch eher alleine gründen möchtest, könnte auch ein Einzelunternehmen für dich interessant sein. In der Einfachheit der Gründung liegt es auf dem gleichen Level wie die GbR und auch die Kosten halten sich im Rahmen.

Fazit

Die GbR eignet sich gut, wenn du mit anderen Partnern zusammen ein Unternehmen gründen und dafür im ersten Schritt keine großen finanziellen Risiken eingehen möchtest. Sie kann spontan im Beisammensitzen gegründet werden und bedarf in der Theorie nicht mal einen schriftlichen Gesellschaftsvertrag.

Geht eure Firma internationalen Geschäften nach, könnte das Wise Geschäftskonto interessant sein. Lokale Bankverbindungen, keine Kontoführungsgebühren und ein ausgezeichneter Wechselkurs machen das Konto für diesen Anwendungsfall sehr attraktiv.

Quellen:

1 Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR), Existenzgründungsportal des BMWi, 25.06.2021
2 GbR gründen: wer meldet Gewerbe an?, Existenzgründungsportal des BMWi, 2013
3 Gewerbe - Anmeldung, Berlin.de, 25.06.2021


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