SEPA-Zahlung in der Schweiz: Ein Umfassender Leitfaden

Ramona Sabau

Zwar liegt die Schweiz im Herzen Europas, dennoch gibt es einige Besonderheiten, die uns vom Rest des Kontinents trennen – gerade, wenn es um Zahlungen oder Überweisungen ins Ausland geht.

Um Auslandsüberweisungen für alle EuropäerInnen zu vereinfachen, wurde das sogenannte SEPA-Verfahren eingeführt. Wenn du dich schon immer gefragt hast, was es damit auf sich hat und wie SEPA-Zahlungen funktionieren, bist du hier genau richtig. In diesem Artikel werden wir dir alles zum Thema SEPA erklären, von den Grundlagen bis zu den spezifischen Details für dich als SchweizerIn.

Was ist eine SEPA-Zahlung?

SEPA ist die Abkürzung für den Begriff "Single Euro Payments Area". Dabei handelt es sich um einen einheitlichen Zahlungsraum für den Euro, der grenzüberschreitende Transaktionen in Europa erleichtern soll. Derzeit nehmen 36 europäische Länder am SEPA-Raum teil. Doch wie funktioniert das SEPA-Zahlungssystem genau und wie können SchweizerInnen davon profitieren?

Der SEPA-Raum umfasst Zahlungen und Überweisungen in ganz Europa – damit sind auch Länder mit anderen Währungen als dem Euro mit eingeschlossen. Obwohl die Schweiz nicht Teil der Eurozone ist, können SchweizerInnen dennoch SEPA-Zahlungen tätigen und empfangen, da die Schweiz als SEPA-fähiges Land betrachtet wird.

Ein wesentlicher Vorteil von SEPA-Zahlungen für Schweizer Kunden liegt in der Möglichkeit, Transaktionen in Euro genauso bequem wie Inlandszahlungen abzuwickeln – das bedeutet jedoch nicht, dass Schweizer Banken für SEPA-Überweisungen keine Gebühren verlangen.

Wie funktioniert das SEPA-Zahlungssystem?

Eine SEPA-Überweisung ermöglicht es dir, Zahlungen in Euro innerhalb des SEPA-Raums schnell und effizient durchzuführen. Dabei kannst du nicht nur Überweisungen in Euro innerhalb der Schweiz in Auftrag geben, sondern auch Geld in andere Länder des SEPA-Raums senden.

Um diesen Prozess unkompliziert zu gestalten, werden für SEPA-Überweisungen einheitliche Standards verwendet: Die IBAN (International Bank Account Number) und der BIC (Business Identifier Code) gelten sozusagen als internationale Kontonummer, mit der Zahlungen in Europa empfangen und gesendet werden können. An den ersten beiden Buchstaben der IBAN Nummer kannst du ganz einfach erkennen, in welchem Land sich der Empfänger bzw. Sender befindet.

Um eine SEPA-Überweisung in ein anderes europäisches Land senden zu können, muss deine Transaktion folgende SEPA-Standards erfüllen: ¹

  • Die Zahlung muss in Euro zwischen teilnehmenden Ländern des SEPA-Raums erfolgen

  • Die IBAN des Begünstigten muss bekannt sein

  • Das Finanzinstitut des Begünstigten muss SEPA-Teilnehmer sein

sepa-zahlung

Bei Auslandsüberweisungen kannst du in der Regel im Rahmen der Spesenregelung bestimmen, wer die Gebühren für den Geldtransfer bezahlt: Entweder teilen sich Sender und Empfänger die Kosten, du kommst als Sender für alle Gebühren auf oder der Begünstigte trägt alle Spesen.

Anders ist das allerdings bei Zahlungen innerhalb des SEPA-Raums, denn hier gilt nur die Gebührenteilung (SHA). Das heisst, Auftraggeber und Begünstigter tragen jeweils die Gebühren beim eigenen Finanzinstitut.

Derzeit sind folgende Länder an den SEPA-Raum angeschlossen:

GebietISO-LändercodeISO-Währungscode
BelgienBEEUR
BulgarienBGBGN
DänemarkDKDKK
DeutschlandDEEUR
EstlandEEEUR
FinnlandFIEUR
FrankreichFREUR
GriechenlandGREUR
GrossbritannienGBGBP
IrlandIEEUR
IslandISISK
ItalienITEUR
KroatienHRHRK
LettlandLVEUR
LiechtensteinLICHF
LitauenLTEUR
LuxemburgLUEUR
MaltaMTEUR
MonacoMCEUR
NiederlandeNLEUR
NorwegenNONOK
ÖsterreichATEUR
PolenPLPLN
PortugalPTEUR
RumänienRORON
San MarinoSMEUR
SchwedenSESEK
SchweizCHCHF
SlowakeiSKEUR
SlowenienSIEUR
SpanienESEUR
Tschechische RepublikCZCZK
UngarnHUHUF
ZypernCYEUR

SEPA-Überweisung in der Schweiz

Zwar sind SEPA-Überweisungen so ausgelegt, dass sie für alle EuropäerInnen einheitlich sind, für SchweizerInnen gibt es dennoch ein paar Dinge zu beachten. Das liegt vor allem an unserer Währung.

Die Funktionsweise von SEPA-Zahlungen in der Schweiz ähnelt der in anderen europäischen Ländern. Du kannst SEPA-Zahlungen sowohl senden als auch empfangen, wenn deine Bank am SEPA-Verfahren teilnimmt.² Beim Senden einer SEPA-Zahlung aus der Schweiz ist es wichtig zu beachten, dass du die Transaktion nur in Euro durchführen kannst und nicht etwa in Schweizer Franken.

Das führt neben den SEPA-Überweisungsgebühren oftmals zu Gebühren für den Währungsumtausch, deren Höhe von deiner Bank abhängt. Auch mögliche Wechselkursaufschläge solltest du dabei nicht ausser Acht lassen, denn diese können die Kosten für deine SEPA-Überweisung ebenfalls in die Höhe treiben.

SEPA-Zahlung Gebühren in der Schweiz

In der Europäischen Union sind SEPA-Zahlungen in der Regel kostenlos. In der Schweiz ist das allerdings nicht unbedingt so: Abhängig von deiner Bank kannst du mit Kosten von circa 1 CHF pro Transaktion rechnen. Einige Banken in der Schweiz bieten jedoch sogar gebührenfreie SEPA-Zahlungen an.

Dennoch solltest du nicht vergessen, dass SEPA-Zahlungen nur in Euro durchgeführt werden können. Das bedeutet, dass bei deiner Überweisung nach Europa ein Währungsumtausch passiert – und auch das kann zu weiteren Kosten führen. Denn einige Banken in der Schweiz berechnen nicht nur Gebühren für deine SEPA-Zahlung, sondern auch Währungsgebühren beim Umtausch zwischen dem Schweizer Franken und einer Fremdwährung. Dazu kommen mögliche Wechselkursaufschläge, da die Banken in der Regel nicht den offiziellen Devisenmittelkurs, sondern ihre eigenen Wechselkurse verwenden.

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Damit ist die SEPA-Überweisung aus der Schweiz zwar immer noch günstiger als eine herkömmliche Auslandsüberweisung, dennoch solltest du dich im Vorhinein im Preis- und Leistungsverzeichnis deiner Bank erkundigen, um unerwartete Kosten zu vermeiden. 

Um dir eine bessere Übersicht zu verschaffen, haben wir eine Tabelle mit den Kosten für SEPA-Überweisungen bei den führenden Schweizer Banken für dich erstellt:

BankKosten Senden****SEPA
Raiffeisen³1 CHF
UBS⁴0,30 CHF
ZKB²Kostenlos
Credit Agricole⁵Kostenlos

Wie führt man eine SEPA-Überweisung durch?

Du hast noch nie Geld via SEPA-Überweisung in ein anderes Land gesendet? Keine Sorge, diese Art der Überweisung ist genauso unkompliziert wie ein Geldtransfer innerhalb der Schweiz. Solange du die IBAN Nummer deines Empfängers bei der Hand hast, steht deiner ersten SEPA-Überweisung nichts im Wege!

Wenn du genau wissen möchtest, wie du eine SEPA-Überweisung durchführst, haben wir hier die allgemeinen Schritte für dich zusammengefasst:

  1. Logge dich in dein Online-Banking ein.

  2. Wähle die Option SEPA-Überweisungen oder gehe im Bereich Auslandsüberweisung auf die SEPA-Zahlung.

  3. Gib die erforderlichen Informationen ein, einschliesslich dem Betrag, dem Namen und der IBAN des Empfängers.

  4. Überprüfe die Angaben sorgfältig und bestätige deine Überweisung.

Auslandsüberweisungen mit Wise in 40+ Währungen

Eine Möglichkeit, SEPA-Zahlungen schnell und einfach durchzuführen, bietet Wise. Denn mit Wise kannst du nicht nur Überweisungen in Euro tätigen, sondern auch Geld in über 40 anderen Währungen senden – immer zum offiziellen Devisenmittelkurs, ganz ohne versteckte Gebühren.

Doch was tun, wenn du dein Konto nur in Schweizer Franken führst und nicht etwa in Euro? Auch dann ist Wise genau die richtige Lösung für dich. Denn mit dem Wise Multi-Währungs-Konto bekommst du eine kostenlose Euro-IBAN und acht weitere internationale Kontoverbindungen, um Geld zu senden und zu empfangen wie ein Local. So fallen die teuren Gebühren, die du bei deiner Schweizer Bank für den Währungsumtausch zahlen musst, einfach weg.

Doch das ist nicht alles. Mit Wise geniesst du viele weitere Vorteile:

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Wie lange dauert eine SEPA-Zahlung?

Die Dauer einer SEPA-Zahlung kann je nach Aufgabezeitpunkt variieren, aber im Durchschnitt erfolgt die Überweisung recht zügig. Wenn sowohl die Bank des Absenders als auch die Bank des Empfängers am sofortigen SEPA-Programm teilnehmen, wird deine Überweisung umgehend veranlasst. In der Regel sollte das Geld am nächsten Bankwerktag auf dem Konto des Empfängers ankommen. SEPA-Überweisungen sind also deutlich schneller als herkömmliche Auslandsüberweisungen.

Fazit

Als SEPA-Raum wird ein einheitlicher Zahlungsraum für Transaktionen in Euro bezeichnet. Im Rahmen von SEPA-Überweisungen können Europäerinnen ganz einfach grenzüberschreitende Zahlungen in 36 Mitgliedstaaten durchführen.

Zwar handelt es sich bei SEPA-Überweisungen um ein System, das für Zahlungen in Euro konzipiert wurde, dennoch kannst du als SchweizerIn auch von den standardisierten Überweisungen im SEPA-Raum profitieren. Allerdings solltest du beachten, dass die Kosten für eine SEPA-Überweisung von Bank zu Bank unterschiedlich sein können. Aus diesem Grund lohnt es sich, dich vor deiner Überweisung in der Preis- und Konditionenübersicht deiner Bank zu erkundigen. Oder du nutzt eine praktische Alternative wie Wise.

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Häufig gestellte Fragen: SEPA-Zahlung, SEPA-Überweisung

Kann man eine SEPA-Überweisung in Schweizer Franken durchführen?

Nein, SEPA-Überweisungen sind für internationale Zahlungen innerhalb Europas in Euro konzipiert. Überweisungen in Schweizer Franken sind daher nicht möglich.

Wer trägt die Kosten für SEPA-Zahlungen?

Die Gebühren für SEPA-Überweisungen werden immer zwischen Sender und Empfänger aufgeteilt (Spesenregelung „SHA“).

Ist SEPA kostenlos?

Die meisten Banken innerhalb der Eurozone bieten ihren KundInnen kostenlose SEPA-Überweisungen an. Auch bei Schweizer Banken sind SEPA-Zahlungen oft gebührenfrei oder sehr günstig. Da bei Überweisungen aus der Schweiz jedoch ein Währungsumtausch erfolgt, fallen oftmals zusätzliche Gebühren an.

Quellen

¹ Liste der teilnehmenden SEPA-Finanzinstitute, European Payments Council, Dezember 2023

² SEPA-Überweisungen, Zürcher Kantonalbank, Dezember 2023

³ Übersicht der Zahlungsarten ins Ausland, Raiffeisen Bank Schweiz, Dezember 2023 

Dienstleistungen und Preise, UBS Schweiz, Dezember 2023

SEPA-Überweisungen, Credit Agricole, Dezember 2023**


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