Telefonieren und Internet im Ausland: Der Guide für Österreich

Lukas Wolff

Wer kennt das nicht: Du kommst gut erholt aus dem Urlaub zurück, öffnest die nächste Handyrechnung - und bekommst einen Schreck. Roaming-Kosten können schnell zur Kostenfalle werden, wenn man nicht vorbereitet ist. Gerade beim Streamen oder beim Navigieren mit Google Maps kommen außerhalb der EU rasch hohe Beträge zusammen.

Zum Glück gibt es heute clevere Alternativen: Von günstigen Roaming-Paketen, über die klassische lokale SIM-Karte, bis hin zur modernen eSIM, die du schon vor der Abreise aktivieren kannst. In diesem Guide erfährst du, wie du als Österreicher teure Überraschungen vermeidest, unterwegs günstig telefonierst und dein mobiles Internet behältst - egal, ob du innerhalb der EU, in der Schweiz oder am anderen Ende der Welt bist.

Roaming: Das Kleingedruckte kennen

Wenn du als Österreicher ins Ausland reist, gilt seit dem EU-Roaming-Regulation (RLAH - „Roam like at Home“) seit dem 15. Juni 2017, dass du deine Inlandstarife für Telefonieren, SMS und mobiles Internet in allen EU/EEA-Staaten nutzen kannst, ohne Aufschläge. Das heißt: Die Roaming Kosten innerhalb der EU sind reguliert und dürfen dir nicht in Rechnung gestellt werden.1

Wichtige Ausnahmen & Einschränkungen (innerhalb EU)

  • Fair-Use-Policy: Anbieter dürfen Beschränkungen einführen, wenn du das Netz im Ausland übermäßig nutzt, z. B. Datenvolumen. Eine typische Regel ist, dass man mehr Zeit im Heimatnetz verbringt als in Roaming-Netzen.2
  • Nicht alle Länder zählen dazu: Bekannte Beispiele die dabei oft übereshen werden, sind beispielsweise die Schweiz oder Großbritannien. In beiden Fällen handelt es sich um keine EU-Mitgliedsstaaten und fallen demnach nicht unter die RLAH Regelung. Einige Anbieter integrieren diese Länder aufgrund ihrer unmittelbaren geografischen Nähe dennoch in ihre Datenpakete. Ein genauer Blick in deinen Telefonvertrag lohnt sich hier.

Roaming außerhalb der EU

Wenn du in Länder außerhalb der EU reist, sieht die Situation anders aus. Hier können bei der Nutzung deines Mobiltelefons zusätzliche Kosten entstehen.

  • Daten, Telefonate oder SMS können extrem teuer werden, da österreichische Anbieter wie A1, Magenta oder Drei auf fremde Netzwerke zugreifen müssen und das verursacht zusätzliche Kosten - oft deutlich über dem, was du aus Österreich gewohnt bist.

Leider passiert das oft ganz aus Versehen. Man möchte schnell etwas nachschauen, oder war unter Umständen zu nahe an der Landesgrenze und schon schnellt die Handyrechnung in schwindelerregende Höhen.

  • Glücklicherweise gibt es hier den ein oder anderen Trick, um solche Szenarien zu vermeiden. Jedes moderne Smartphone sollte die Funktion besitzen, "Roaming" zu deaktivieren. Dies verhindert, dass du dich versehentlich in ein ausländisches Netz einwählst. Auch kannst du vor der Abreise bei deinem Mobilfunkanbieter ein tägliches oder gesamtes Limit für Roaming-Daten festzulegen, damit du nicht aus Versehen große Datenmengen nutzt.

Einige Roaming-Pakete (z. B. A1) bieten Spezialtarife oder Tagespauschalen für Nicht-EU-Länder, die oft günstiger sind als Standardpreise. 3,4

AnbieterLand / ZoneTypischer Preis / DatenpaketQuelle
A1USA (Zone 1)EUR 4,90 / GB bei Nutzung des A1 Roaming Pass in Zone 1 (USA gehört zu den Ländern, wo der Pass gilt)
A1SchweizAuch Schweiz fällt unter Zone 2 im A1 Roaming Pass → EUR 5,90 / GB für Datenroaming in der Schweiz außerhalb EU
MagentaUSARoamingkosten bei Magenta: Daten pro MB in Zone USA sind EUR 15,36 / MB, wenn keine Freieinheiten mehr übrig sind.
MagentaSchweizMagenta-Tarife: Telefonie, SMS und Daten in der Schweiz nach Zone 2; Daten von etwa EUR 11,26/100 KB (= ca. € 112,60/MB) in bestimmten Nicht-EU-Ländern je nach Tarif/Zone; sehr teuer, wenn Daten-Freikontingente verbraucht sind.

⚠️ Anmerkungen & Kontext

  • „Roaming Pass“ bei A1: Mit diesem Zusatzpaket kannst du in bestimmten Ländern (z. B. USA, Schweiz, Kanada) günstiger surfen als mit den Standardroamingkosten. 5
  • Bei Magenta gelten die hohen Preise vor allem wenn das inkludierte Roamingvolumen aufgebraucht ist oder wenn man keinen Zusatzpass gebucht hat.
  • „Daten pro MB“ bedeutet, dass schon kleinste Datenmengen sofort teuer sind - z. B. Öffnen von Maps, Apps etc.

Lokale SIM-Karte: Die klassische Lösung

Wer viel Datenvolumen im Ausland benötigt - etwa für Navigation, Social Media oder Streaming - kann mit einer lokalen SIM-Karte oft deutlich sparen. Vor allem in Ländern außerhalb der EU sind die Preise für Prepaid-Datenpakete meist wesentlich günstiger als Roaming-Angebote der österreichischen Provider.

Vorteile einer lokalen SIM:

  • Deutlich günstiger: In vielen Ländern bekommst du 5-10 GB Daten für wenige Euro.
  • Lokale Rufnummer: Ideal, wenn du von Einheimischen oder lokalen Dienstleistern erreichbar sein möchtest.
  • Flexible Tarife: Du kannst selbst entscheiden, wie viel Datenvolumen du buchst.

Nachteile & Herausforderungen:

  • Aufwand vor Ort: Du musst einen Anbieter finden, dich ausweisen und die SIM aktivieren.
  • Verlust der Heimatnummer: Deine österreichische Nummer ist nicht aktiv, solange die lokale SIM im Handy steckt (Ausnahme: Dual-SIM-Handys).
  • Kompatibilität: In manchen Ländern sind SIM-Karten nicht sofort einsatzbereit oder funktionieren nur mit bestimmten Geräten.

Tipp:
Plane den Kauf am besten gleich nach deiner Ankunft - z. B. am Flughafen (meist nicht die billigste Variante) oder in den offiziellen Shops der großen Mobilfunkanbieter. Achte darauf, dass du einen offiziellen Tarif mit klarem Prepaid-Volumen wählst, um Kostenfallen zu vermeiden.

Die Revolution auf Reisen: eSIM als die smarte Alternative

In den letzten Jahren hat sich die eSIM als echte Innovation für Reisende etabliert. Eine eSIM ist eine digitale SIM-Karte, die du nicht physisch wechseln musst - stattdessen lädst du sie bequem online auf dein Smartphone.

Was ist eine eSIM?
Eine eSIM (embedded SIM) ist bereits im Smartphone integriert. Du buchst ein Datenpaket online (z. B. bei Anbietern wie Airalo oder Holafly) und aktivierst es per QR-Code. Schon bist du mit mobilem Internet verbunden - ohne Shop, ohne Papierkram.

Vorteile der eSIM:

  • Kein SIM-Wechsel: Deine österreichische SIM bleibt aktiv - du kannst weiterhin Anrufe und SMS empfangen.
  • Einfach & schnell: Buchung und Aktivierung funktionieren schon vor der Abreise.
  • Kostenkontrolle: Prepaid-Pakete bieten volle Transparenz und keine versteckten Gebühren.
  • Dual-SIM-Nutzung: Ideal, wenn du privat und beruflich erreichbar bleiben musst.

Nachteile der eSIM:

  • Gerätekompatibilität: Nicht jedes Smartphone unterstützt eSIM (z. B. ältere Modelle).
  • Meist nur Daten: Bei vielen eSIM-Anbietern gibt es nur Datenpakete, keine lokale Telefonnummer.
  • Preislich teils teurer: eSIM-Pakete sind komfortabel, können aber etwas mehr kosten als eine lokale SIM-Karte.

Tipp:
Prüfe vor der Abreise, ob dein Smartphone eSIM-fähig ist. Bei iPhones ist das ab dem iPhone XS der Fall, bei Android-Modellen meist ab der Oberklasse der letzten Jahre.

Alternative Möglichkeiten: WLAN und andere Tricks

Wenn du unterwegs bist, musst du nicht immer auf mobile Daten setzen. Mit ein paar einfachen Tricks kannst du Kosten sparen - besonders auf kürzeren Reisen.

1. Kostenloses WLAN nutzen:
In fast allen Hotels, Cafés, Flughäfen und selbst in Zügen gibt es mittlerweile Gratis-WLAN. So kannst du Updates laden, Nachrichten verschicken oder Kartenmaterial herunterladen, ohne dein Datenvolumen zu belasten.

⚠️ Achtung: Offene Netzwerke sind oft unsicher. Nutze ein VPN, um deine Verbindung zu verschlüsseln, besonders wenn du sensible Daten wie Online-Banking oder Logins verwendest.6

2. Messenger-Dienste statt Telefonie:
Anrufe über WhatsApp, Signal oder Telegram funktionieren hervorragend über WLAN oder günstige Datenpakete und sparen teure Minutenpreise.

3. Offline-Funktionen nutzen:
Viele Apps bieten Offline-Modi - etwa Google Maps oder Übersetzer-Apps. Lade Karten oder Sprachpakete schon zu Hause herunter und reduziere deinen mobilen Datenverbrauch.

4. Datensparmodus aktivieren:
In den Einstellungen deines Smartphones kannst du den Datenverbrauch begrenzen. Das verhindert, dass Apps im Hintergrund große Datenmengen verbrauchen.

Fazit: So findest du die perfekte Lösung für Telefonie & Internet im Ausland

Ob Roaming, lokale SIM oder eSIM - es gibt heute mehr Möglichkeiten denn je, unterwegs erreichbar zu bleiben. Für kurze EU-Reisen reicht meist der eigene Tarif dank „Roam like at Home“. Bei längeren Auslandsaufenthalten oder Reisen außerhalb der EU können jedoch hohe Kosten entstehen - hier lohnen sich lokale SIM-Karten oder eSIMs.

LösungVorteileNachteileIdeal für
RoamingEinfach, keine Umstellung nötig, EU-weit kostenlosTeuer außerhalb EU, Datenvolumen begrenztKurztrips in der EU
Lokale SIMSehr günstig, lokale RufnummerSIM-Wechsel, Aufwand vor OrtLängere Aufenthalte außerhalb EU
eSIMKein SIM-Wechsel, sofort aktivierbar, Prepaid-KontrolleNur für eSIM-fähige Geräte, oft nur DatenHäufige Reisende, Digital Nomads

💡 Tipp: Plane vor der Abreise, welche Lösung für dich passt. Für Vielreisende ist eine eSIM oft die komfortabelste Wahl - sie lässt sich von zu Hause aus buchen und hält dich flexibel.

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Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Gilt EU-Roaming auch für Österreich?
Ja. Seit 2017 gilt „Roam like at home“ auch für österreichische Mobilfunkkunden in allen EU- und EWR-Ländern. Du nutzt deine Tarife wie zu Hause, ohne Zusatzkosten.

Was kostet Roaming außerhalb der EU?
Die Preise variieren stark. Ohne Paket können mehrere Euro pro MB anfallen. A1 bietet z. B. einen Roaming Pass ab € 4,90/GB für Zone 1

Was ist besser - lokale SIM oder eSIM?
Lokale SIM ist meist günstiger, erfordert aber einen SIM-Tausch. eSIM ist komfortabler, sofort aktivierbar und ideal für Vielreisende - kann aber etwas teurer sein.

Brauche ich ein VPN im Ausland?
Wenn du öffentliche WLAN-Netze nutzt, ist ein VPN dringend empfohlen, um deine Daten zu schützen.


Quelle:

  1. Roaming innerhalb der EU
  2. Fair Use Policy
  3. Roaming gebühren A1
  4. Roaming Gebühren Magenta
  5. A1 Roaming Pass
  6. WLAN Sicherheit

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