Auswandern nach Florida: Der komplette Guide!
Auswandern nach Florida leicht gemacht! Unser Guide zeigt dir, wie's geht. Plus: Finanz-Tipps mit Wise – so geht internationales Banking heute!
Immer wieder hört man davon, dass Menschen in den USA enorme Kosten für Krankenhausaufenthalte selbst zahlen müssen, da sie keine Krankenversicherung haben. Doch dies muss nicht sein.
In diesem Artikel wird aufgezeigt, welche Krankenversicherung USA für Reisende, Auswanderer oder diejenigen auf einem Arbeitsaufenthalt empfehlenswert ist. Eins vorab: Es gibt für jeden Fall das passende Versicherungsmodell.
Während 2010 und 2018 mussten US-Amerikaner im Rahmen von Obamacare ein Gesetz eingeführt, dass es für die meisten Einwohner zur Pflicht machte, eine Krankenversicherung zu haben. Tat man dies nicht, so musste eine Strafe in Form von Extrasteuern gezahlt werden.
Seit 2019 besteht jedoch keine Krankenversicherungspflicht mehr in den USA.¹ Das amerikanische Gesundheitssystem unterscheidet sich im Allgemeinen stark von der deutschen Krankenkasse.
Besteht in Deutschland ein Versicherungsschutz über die gesetzliche Krankenversicherung, so gilt dieser Schutz auch in anderen EU-Ländern. Dafür benötigt es der europäischen Versicherungskarte.
Anders sieht es aus, wenn man die deutsche GKV in den USA nutzen will. Denn in Drittländern werden in der Regel keine Kosten erstattet. Wie immer bestehen jedoch Ausnahmen, z. B. wenn es vorher nicht möglich war, aufgrund von Alter oder Vorerkrankungen eine private Zusatzversicherung abzuschließen.
Dann muss die Ablehnung des Antrags aber der eigenen GKV vor Abreise vorgelegt werden. Zudem wird eine vorherige Zusage der Krankenkasse über einen Versicherungsschutz vorausgesetzt.
Eine andere Ausnahme betrifft den Fall, dass eine Behandlung nur in den USA verfügbar ist. Dann können die Kosten ebenso teilweise oder ganz übernommen werden.²
Auch eine Arbeitsentsendung durch den Arbeitgeber kann ein Grund dafür sein, dass die deutsche Krankenversicherung weiterhin für Behandlungen im Ausland aufkommt.³
Kurz gesagt: Die Deutsche Krankenversicherung gilt nur in wenigen Fällen in den USA.
Wenn du nur für eine gewisse, absehbare Zeit in die USA reist, dann reicht eine Reisekrankenversicherung für die USA. Falls du von deinem Arbeitgeber für die Arbeit ins Ausland entsandt wirst, ist in vielen Fällen sogar die deutsche Krankenversicherung weiter für dich zuständig.
Planst du eine Reise in die USA, so solltest du für diese Zeit eine Reisekrankenversicherung abschließen. Diese ist meist gebunden an deinen Aufenthalt im Ausland und ist recht kostengünstig zu bekommen.
Dafür bekommst du jedoch ein Schutz bei Krankheitsfällen im Ausland. Je nach Krankenversicherung musst du die Beiträge erst selbst vorstrecken und bekommst sie im Anschluss erstattet oder die Versicherung zahlt von Anfang an ohne, dass du selbst für die Kosten aufkommen musst.
Da sich die Behandlungskosten den USA schnell auf fünfstellige Summen belaufen können, ist erstere Option empfehlenswert.
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Nicht jede Reisekrankenversicherung für die USA schließt auch gleichzeitig Geschäftsreisen mit ein. Ist es nicht explizit inbegriffen, so gilt der Versicherungsschutz üblicherweise nur für Privatreisen.
Für Geschäftsreisen empfiehlt es sich deshalb, eine Auslandskrankenversicherung für Geschäftsreisende abzuschließen. Diese übernimmt die Kosten auch in einem Business-Kontext und man gerät nicht in die Bredouille.
Oft ist es auch so, dass die deutsche gesetzliche Krankenversicherung auch im Ausland die Kosten übernimmt, solange es sich um eine Arbeitsentsendung handelt. Dabei zahlt der Arbeitgeber anfallende Behandlungskosten, bekommt sie jedoch von der Versicherung erstattet.⁴
Während die Preise für Krankenversicherungen besonders bei den gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland recht einheitlich sind, lässt sich dies für die Preise in den USA nicht sagen.
Abhängig von Wohnort (Stadt oder Land), Bundesstaat, Größe der Firma, Einkommen, Alter, ob man Raucher ist und vielen weiteren Faktoren, werden die Kosten für die Krankenversicherung festgelegt. Ebenso spielt der gewünschte Behandlungsstandard und die Kostendeckung eine Rolle.
Schaut man sich die Zahlen für 2021 an, so sind die Durchschnittsbeiträge in West Virginia (712 USD) am höchsten und in New Hampshire (335 USD) am niedrigsten. Der landesweite Durchschnitt liegt hingegen bei 495 USD. Die Preise gelten für einen 40-jährigen Versicherten.
Allerdings gibt es einen starken Unterschied in der Art der Kostenübernahme. In den USA werden die Tarife von Bronze - Platin gerankt und symbolisieren damit die Art der Versorgung. Platintarife decken etwa 90 % aller Kosten, während Bronzetarife nur sehr wenige Dinge abdecken.
Durchschnittliche Monatszahlungen für einen 40-Jährigen reichen hier von 387 USD für Bronze, bis hin zu 709 USD für Platin.⁵
Allerdings unterscheiden sich die Kosten noch einmal weiter, je nachdem über welche Gesellschaft man einen Versicherungsvertrag eingeht. Auch die Firma hat einen großen Einfluss auf die Kosten, da etwa 70 % oft vom Arbeitgeber übernommen wird.
Deshalb beliefen sich die durchschnittlichen monatlichen Beiträge für einen Single im Jahr 2019 nur auf 103,50 USD, anstatt auf mehrere hundert USD.⁶
Es gibt unterschiedliche Wege, um nach dem Umzug in die USA eine neue Krankenversicherung abzuschließen. Die amerikanische Regierung listet auf einer Infoseite unter anderem folgende Möglichkeiten auf⁷:
Wie hoch die Kostenübernahme von deiner Krankenversicherung ist, hängt in erster Linie davon ab, wo sie sich auf dem Spektrum von Bronze bis Platin befindet. Bei der Auswahl eines Tarifs vom “Marketplace” stehen zudem verschiedene Optionen zur Verfügung, mit denen du deinen Tarif weiter individualisieren kannst.
Dabei kannst du bei einem gewählten Tarif (Bronze, Gold etc.) in der Regel selbst wählen, ob er eher HMO oder PPO sein soll. Jedoch sind nicht alle Optionen bei jedem Tarif verfügbar.
Die folgende Tabelle soll einen kleinen Überblick geben⁸:
EPO Exclusive Provider Organization | Leistungen werden nur übernommen, wenn Behandlungen von Ärzten, Spezialisten oder in Krankenhäusern des Netzwerks durchgeführt werden. |
---|---|
HMO Health Maintenance Organization | Übernimmt üblicherweise nur die Kosten für Arztbesuche aus dem HMO-Netzwerk, außer in Notfällen. Das Augenmerk einer HMO liegt auf Vorbeugung und Wohlbefinden und der Wohn- / Arbeitsort muss unter Umständen im jeweiligen HMO Gebiet liegen. |
POS Point of Service | Bei diesen Tarifen zahlst du weniger, wenn du Ärzte, Krankenhäuser und andere Mediziner aus dem Netzwerk nutzt. Um zu einem Spezialisten zu gehen, benötigst du eine Überweisung deines Hausarztes. |
PPO Preferred Provider Organization | Auch hier zahlst du weniger für Doktoren etc. aus dem eigenen Netzwerk. Ärzte außerhalb des Netzwerks können für Mehrkosten genutzt werden. |
Wie auch in Deutschland sind Krankenversicherungen in den USA ein komplexes Thema, vor dem man jedoch nicht zurückscheuen sollte. Falls du nur einen kurzen Aufenthalt hast, reicht eine Reisekrankenversicherung und bei einer Arbeitsentsendung unter Umständen sogar deine deutsche Krankenkasse.
Möchtest du in den USA leben und arbeiten, solltest du dir gut überlegen, was du dir von deiner Krankenversicherung erwartest. Die Beiträge und Kostenübernahme unterscheiden sich drastisch von einem zum anderen Tarif. Ein Pluspunkt ist jedoch, dass ein Arbeitgeber in der Regel mehr als die Hälfte der Kosten übernimmt.
Quellen:
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