Auswandern nach Florida: Der komplette Guide!
Auswandern nach Florida leicht gemacht! Unser Guide zeigt dir, wie's geht. Plus: Finanz-Tipps mit Wise – so geht internationales Banking heute!
Im Land der unbegrenzten Möglichkeiten werden einige Dinge anders gehandhabt als hierzulande. Neben Meilen und Fuß wird auch im Gesundheitssystem der USA mit anderen Maßstäben gearbeitet.
Welche Parallelen es zum deutschen Gesundheitssystem gibt und wo die jeweiligen Länder voneinander lernen können, erfährst du in diesem Artikel. Lies weiter und sei bestens gewappnet, wenn es in die USA geht!
Du wirst sehen, dass das Thema Gesundheitssystem bei Weitem nicht das einzige ist, womit du dich auseinandersetzen musst. Damit du zumindest wenn's um Finanzen geht eine Sorge weniger hast, kannst du das kostenlose Multiwährungskonto von Wise nutzen. Konvertiere Euro in US-Dollar ohne Wechselkursaufschlag und zahle überall mit der optional erhältlichen Debitkarte.
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In den USA gibt es kein einheitlich geregeltes Gesundheitssystem. Es gibt eine Vielzahl von privaten und öffentlichen Anbietern für Krankenversicherungen und die Regelungen hinsichtlich Versicherungen sind stetigen Änderungen unterworfen.
Wie auch in anderen Aspekten ist die Freiheit ein hohes Gut und jeder darf selbst darüber entscheiden, ob er sich versichern möchte oder nicht. Dies war zumindest bis 2010 der Fall. Danach wurde ein Gesetz verabschiedet, was für neue Denkanstöße gesorgt und eine andere Ära eingeläutet hat.
Im Jahr 2019 hatten rund 92 % der Bevölkerung eine Krankenversicherung. Zwei Drittel davon waren private Krankenversicherungen und ein Drittel staatliche. Am häufigsten war dabei eine Krankenversicherung über den Arbeitgeber.¹
Unter Obama wurde der Patient Protection and Affordable Care Act (PPACA) ins Leben gerufen, welcher oft auch als Obamacare bezeichnet wird. Erklärtes Ziel war es, gesundheitliche Vorsorge einem breiteren Spektrum der Bevölkerung zugänglich zu machen.
Damit entstand beispielsweise die Verpflichtung für Versicherungsgesellschaften 80 % der Beiträge für die Gesunderhaltung der Versicherten einzusetzen.² Die anderen 20 % dürfen für Verwaltung, Marketing etc. verwendet werden.³
Zudem wurde das “Individual Mandate” eingeführt. Dies sorgte dafür, dass die meisten Einwohner Amerikas dazu verpflichtet wurde, für eine eigene Krankenversicherung zu sorgen. Genauso wurden Firmen angehalten, Versicherungen für ihre Angestellten bereitzustellen.
Diese breite Teilnahme war Grundpfeiler von Obamacare, denn so wurde sichergestellt, dass genügend finanzielle Mittel zur medizinischen Versorgung zur Verfügung stehen.⁴ Bestand keine Versicherung, so musste eine Strafe gezahlt werden.
Das “Individual Mandate” wurde auf Bundesebene gekippt und seit 2019 kann fast jeder Bürger wieder eigenständig entscheiden, ob er sich versichern möchte oder nicht.⁵ Es gibt aktuell jedoch einige Staaten, die das “Individual Mandate” auf Staatsebene eingeführt haben. Diese sind⁶:
Es lässt sich also sagen, dass einige Aspekte von Obamacare nicht mehr erhalten sind, andere jedoch weiterhin gelten oder in anderem Maße realisiert werden.
Im Gesundheitssystem der USA gibt es zwei staatliche Versicherungsprogramme, die jedoch nur von einem geringen Teil der Bevölkerung genutzt werden können. Sie heißen Medicare und Medicaid. Wenn du genaueres über private Krankenversicherungen wissen möchtest, dann schau in unseren anderen Artikel.
Medicare ist ein Versicherungsprogramm für Menschen über 65 oder junge behinderte Menschen sowie Dialysepatienten. Es ist im ganzen Bundesgebiet verfügbar. Versicherte zahlen geringe monatliche Beiträge für Behandlungen außerhalb von Krankenhäusern und haben einen Selbstbehalt für Behandlungen im Krankenhaus.⁷
Der Selbstbehalt für Krankenhausbehandlungen liegt bei 1484 USD pro Leistungszeitraum. Ein Leistungszeitraum beginnt, wenn man ins Krankenhaus eingeliefert wird und endet, wenn man 60 Tage lang keine Leistungen in einem Krankenhaus erhalten hat.⁸
Medicaid wiederum wird auf Staats- und Regionalebene unter Anleitung von Bundesregelungen organisiert und ist ein Programm zur Unterstützung. Es steht einkommensschwachen Personen jeder Altersklasse zur Verfügung. Die genaue Gestaltungsweise ist von Staat zu Staat unterschiedlich, doch üblicherweise zahlen Patienten nichts für Behandlungen.⁹
Es ist kein Geheimnis, dass die medizinische Versorgung in den USA teuer ist. Es ist sogar so teuer, dass Amerikaner von allen Industrieländern am meisten für ihre Gesundheitsvorsorge ausgeben. Im Jahr 2016 waren es 9982 USD, was etwa 25 % mehr waren als Platz zwei, die Schweizer, mit 7979 USD.¹⁰
Woran liegt das? Der hohe Kostenapparat ist facettenreich. Ein Grund ist der profitorientierte Versicherungsmarkt, in dem kein Grundversicherungsschutz auf öffentlicher Ebene existiert. Gesundheitsvorsorge wird als Privileg gesehen, nicht als Recht.
Die berühmten Szenen aus Filmen, in denen dem Versicherten mitgeteilt wird, dass eine Behandlung nicht unter den Versicherungstarif fällt, sind leider wahr. Eine Studie von 2017 hat gezeigt, dass 34,2 % aller Kosten für das Gesundheitssystem durch die Verwaltungskosten entstehen.¹¹
Im Vergleich dazu sind es im staatlichen Medicare nur 1,1 bis 7 %.¹² Weniger Suche nach “Lücken” und ein effizienter gestaltetes System sind der Grund. Während bei Medicare alles aus einer Hand verwaltet wird, sind es im privaten System etliche Dienstleister, von Rechnungsstellung über Krankenhausbetreiber hin zu Ärzten, die alle als Zahnrad im Gesundheitsapparat agieren.
Hier einmal eine Tabelle mit durchschnittlichen Behandlungskosten in den USA¹³⁺¹⁴⁺¹⁵⁺¹⁶⁺¹⁷. In den USA ist dabei nur die reine OP gemeint und etwaige Krankenhauskosten und sonstiges werden addiert, in Deutschland sind sie inklusive:
USA | Deutschland (Berlin) | |
---|---|---|
Knie-OP mit Prothese | 35.000 USD | 14.338 USD |
Bypass OP | 123.000 USD | 25.335 USD |
Augen OP (Hornhaut) | 17.500 USD | 6396 USD |
3 tägiger Krankenhausaufenthalt | 30.000 USD | keine Daten |
Leukämiebehandlung | 156.000 USD | 50.524 USD |
Ein weiterer Aspekt sind fehlender Wettbewerb und Regulierung. Hinsichtlich des Wettbewerbs gibt es in vielen Bundesstaaten meist nur ein oder zwei Unternehmen die Versicherungen oder medizinische Dienstleistungen anbieten. Durch die fehlende Konkurrenz gibt es auch keinen Preiskampf und Preise werden selbst gesetzt.
Andererseits reguliert die US-Regierung keine Preise für Versicherungen, medizinische Dienstleistungen oder Medikamente. Das führt dazu, dass die Anbieter den privaten Unternehmen hohe Kosten berechnen können. Und wenn es das eine Unternehmen nicht zahlt, zahlt es ein anderes.
Gibt es hingegen keine Vielzahl an Verhandlungspartnern, steigen die Kosten auch nicht bis ins Unermessliche. So zeigte eine Studie, dass private Versicherungsunternehmen für die gleiche Leistung in der gleichen Einrichtung zweieinhalb mal so viel gezahlt haben, wie Medicare dies hätte.¹⁸
Das System der USA könnte also von einer staatlichen Regulierung mit einer Grundversorgung profitieren.
Einige Zahlen sind sehr aussagekräftig, wenn man ein Gesundheitssystem mit dem anderen vergleicht. Dazu zählen nicht nur durchschnittliche Behandlungskosten, sondern auch Lebenserwartung oder Kindersterblichkeit. Nachfolgend ein Vergleich der Zahlen für das deutsche und amerikanische Gesundheitssystem.¹⁹⁺²⁰⁺²¹⁺²²⁺²³
USA | Deutschland | |
---|---|---|
Durchschnittliche Kosten für die Gesundheitsvorsorge pro Person | 10.586 USD | 5986 USD |
Kindersterblichkeitsrate unter 5-Jährige, Tode pro 1000 Lebendgeburten | 7 | 4 |
Lebenserwartung (Neugeborene) | 78,8 Jahre | 81,1 Jahre |
Verhinderbare Tode nach WHO | 0,0175 % | 0,012 % |
Sterberate, Tode pro 1000 Einwohner | 9 | 12 |
Die USA sind eine große Volkswirtschaft. Knapp viermal so viele Einwohner wie Deutschland und das auf einer Fläche mehr als 25-mal so groß. Diese Dinge muss man sich vor Augen halten, wenn man die Zahlen solcher Statistiken liest.
Selbstverständlich ist es gerade dann wichtig, ein effizientes und effektives System zu haben. Die Zahl der verhinderbaren Tode ist ein guter Anhaltspunkt dessen, wie effektiv ein System arbeitet. Zu diesen Toden zählen viele Krebstode, Herzinfarkte aber auch Suizide und Autounfälle.
Eine andere Möglichkeit ist es, sich die behandelbaren Tode anzusehen. Deutschland liegt dann bei 66 pro 100.000, die USA bei 88 pro 100.000 Personen. Der Durchschnitt der OECD 36 Länder liegt in der Mitte bei 75 pro 100.000. Dass es auch ganz anders geht, zeigt Schweiz mit einem sehr effektiven System, indem die behandelbaren Tode nur bei 40 pro 100.000 liegen.
Kurzgefasst lässt sich zum Gesundheitssystem der USA sagen, dass es in vielen Aspekten dem europäischen Standard hinterherhinkt. Insbesondere was die effiziente Nutzung der finanziellen Mittel entspricht, aber auch der Effektivität der Behandlungen.
Die USA ist bekannt dafür, dass sie Behandlungen auf einem Standard anbieten, der in anderen Ländern nicht verfügbar ist. Besondere medizinische Geräte oder auch Medikamente sorgen für einen aktiven medizinischen Tourismus. Doch was ist dran an diesem Image?
Wirft man einen Blick auf Studien, so reflektieren diese, was auch dem bisherigen Konsens des Artikels entspricht: Die Kosten im Gesundheitssystem sind hoch, die Leistungen allerdings eher mittelmäßig.²⁴ Problem ist, dass es keinen einheitlichen (Behandlungs-) Standard gibt.
Während in Deutschland beim Hausarztbesuch eventuell nur abgehört und ein Gespräch geführt wird, wird in den USA schneller mal ein CT verordnet. Selbstverständlich lässt sich damit mehr erkennen, doch ist es immer angemessen?²⁵
Nichtsdestotrotz sind die USA das Land, in denen medizinische Kenntnisse, Maschinen etc. in vielen Bereichen auf dem neuesten Stand der Technik sind. Im internationalen Vergleich sind sie auf Platz 4 im Index der Innovationen im Gesundheitsbereich. Sogar weit abgeschlagen auf Platz eins in Bezug auf Wissenschaft und Technologie.
Im Gesamtrating werden sie nur von den Niederlanden, Deutschland und der Schweiz geschlagen.²⁶
Wie bei allen Dingen im Leben gibt es immer zwei Seiten der Medaille. Das Gesundheitssystem in den USA ist nicht einheitlich wie das Deutsche und leidet unter hohen Kosten. Gleichzeitig bietet es aber auch Technologie und Behandlungsmethoden wie kein anderes Land. Eine kurze Übersicht soll die wichtigsten Vor- und Nachteile beleuchten.
Vorteile des Gesundheitssystems der USA
Nachteile des amerikanischen Gesundheitssystems
Viele Klischees über das amerikanische Gesundheitssystem, wie der technische Fortschritt oder die hohen Kosten, sind wohl oder übel wahr. Fakt ist, eine Krankenversicherung in den USA kann finanzielle Sorgen ersparen wie sonst in keinem anderen Land.
Quellen:
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