Englische Rente nach Deutschland: Beantragen, versteuern und beziehen!

Alexander Bauer

Sie haben einige Zeit lang in Großbritannien gelebt und gearbeitet und dadurch einen Rentenanspruch in England? Sie möchten sich in der nahen Zukunft in Deutschland zur Ruhe setzen und fragen sich, wie Sie Ihre englische Rente in Deutschland beziehen können?

Dann sind Sie hier genau richtig: In diesem Artikel beantwortet Wise alle Ihre Fragen rund um die englische Altersrente in Deutschland. Ob Eintrittsalter, Steuern oder Antrag, hier erfahren Sie, was Sie als Rentner oder Rentnerin wissen müssen - inklusive einem einfachen Weg zum internationalen Konto für Ihre Rentenzahlungen.

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Inhaltsverzeichnis

Die englische Rente

Wie das mit der deutschen Altersrente läuft, wissen die meisten angehenden RentnerInnen aus Deutschland. Doch wie sieht das bei anderen Ländern aus? Und wie genau funktioniert es, wenn Sie während Ihres Arbeitslebens einige Jahre im Ausland tätig waren und zum Beispiel Ansprüche in England gesammelt haben?

Dazu sollten Sie zunächst einige Fakten über die englische Altersrente kennen: 2016 reformierte Großbritannien die Altersrente von Grund auf. Seither gilt die sogenannte New State Pension für alle nach dem 5. April 1951 geborenen Männer und alle nach dem 5. April 1953 geborenen Frauen.

Das britische Rentenversicherungssystem ist auf drei Säulen aufgebaut.

  • eine obligatorische Grundrente und eine staatliche Zusatzrente
  • eine betriebliche Altersvorsorge
  • verschiedene private Vorsorgefonds

Sehen wir uns die erste Säule an, die Grundrente und die staatliche Zusatzrente. Die Grundrente erwerben Sie wie in Deutschland auch durch Ihre Versicherungszeiten in der Rentenversicherung. Dabei teilen sich Arbeitnehmer und Arbeitgeber die Beitragsleistungen 50/50.

Auf die Grundrente haben Sie nach zehn Beitragsjahren Anspruch – die volle Rentenhöhe erhalten Sie allerdings erst ab einem Beitragszeitraum von 30 Jahren.

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Die staatliche Zusatzrente berechnet sich ebenfalls nach Ihrem Einkommen während Ihrer Mitgliedschaft in der britischen Sozialversicherung. Dabei wird die Lohnentwicklung der letzten Jahre für die Berechnung berücksichtigt.

Zusätzlich gibt es seit 2012 eine verpflichtende betriebliche Altersvorsorge. Diese wird allerdings nicht alleine vom Arbeitgeber finanziert, sondern auch hier teilen sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer die Beiträge.

Viele Beschäftigte im Vereinigten Königreich investieren zusätzlich in private Vorsorgefonds, die die geringe staatliche Rente im Alter aufbessern sollen.¹

🔎 Mehr lesen: Gesundheitssystem in England zusammengefasst

Renteneintrittsalter in England

Wie auch in Deutschland müssen Sie in England ein bestimmtes Alter erreicht haben, um sich für eine britische Altersrente zu qualifizieren. Anspruch auf die New State Pension haben Sie, wenn Sie das 66. Lebensjahr vollendet haben – im Gegensatz zu den meisten anderen Ländern ist dieses Alter vom Geschlecht unabhängig.

Zwischen 2026 und 2028 wird Großbritannien die Altersgrenzen für den Bezug der Altersrente schrittweise >anheben, sodass das Eintrittsalter ab 2028 bei 67 Jahren liegt.

Wenn Sie auch nach dem regulären Renteneintrittsalter weiterarbeiten möchten, können Sie das in England ohne Probleme tun. Das wird sogar belohnt, denn pro hinausgeschobenem Jahr wird Ihre Rente um gut 6% erhöht - ausgezahlt wird dieser Bonus als Extra State Pension

Höhe der durchschnittlichen Rente in England

Wie hoch Ihre Rente im Vereinigten Königreich tatsächlich ist, kommt auf verschiedene Faktoren an. Außer Ihrem Einkommen während Ihres Arbeitslebens und Ihren Beitragsjahren spielt, wie bereits erwähnt, auch die persönliche Vorsorge in England eine große Rolle.

Warum das so ist, zeigt die Höhe der staatlichen Altersrente in Großbritannien. 2018 lag die Grundrente bei nur ca. 160 GBP, also umgerechnet gut 180 EUR (Wechselkurs vom 8.11.22) - das sind weniger als 20% des durchschnittlichen Einkommens in England. Selbst mit der ebenfalls geringen Zusatzrente reicht das den meisten RentnerInnen leider nicht zum Leben.

Mindestrente in England

Die Altersrente in England ist nicht gerade bekannt dafür, dass die britischen Rentner und Rentnerinnen ein Leben in Saus und Braus führen können - eher das Gegenteil ist der Fall.

Altersarmut spielt in Großbritannien leider eine große Rolle. Der Staat sorgt zwar für eine Garantierente, diese ist allerdings so niedrig, dass viele RentnerInnen trotzdem kaum über die Runden kommen.

Wenn Sie keine Ersparnisse vorweisen können, hat sich Großbritannien dazu verpflichtet, seinen RentnerInnen neben der Grundrente auch eine Zusatzrente zu gewähren. Dieses System aus dem sogenannten guarantee credit und dem savings credit soll eine wöchentliche Mindestrente garantieren, die sich je nachdem unterscheidet, ob Sie alleinstehend sind oder in einer Partnerschaft leben.

Englische Rente in Deutschland beziehen

Innerhalb der EU ist es kein Problem, eine Altersrente aus einem oder mehreren Mitgliedstaaten zu erhalten. Doch Ende 2020 erfolgte der Austritt des Vereinigten Königreichs aus der EU (Brexit).

Viele Rentner und RentnerInnen, die sowohl in Großbritannien als auch in Deutschland Rentenansprüche gesammelt haben, fragen sich nun, welchen Einfluss der Brexit auf ihre Rentenzahlungen hat.

Wenn Sie vor dem Brexit bereits eine Rente aus Deutschland, der EU oder dem Vereinigten Königreich bezogen haben, hat der Austritt aus der EU keine Auswirkungen. Die in diesen Ländern bis zum 31.12.2020 entstandenen Rentenansprüche bleiben unverändert.²

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Wenn Sie zwar noch keine Rente erhalten, aber vor dem Brexit Ansprüche in den erwähnten Ländern gesammelt haben, gelten sogenannte Vertrauens- und Bestandsschutzregelungen für Sie.

Diese Regelungen besagen, dass Ihre Beschäftigungszeiten weiterhin für Ihre Rentenansprüche zusammengerechnet werden, um die im jeweiligen Land erforderlichen Mindestversicherungszeiten zu erreichen. Erfüllen Sie die Voraussetzungen für eine Rente, zahlt grundsätzlich jeder Staat die Leistungen, die Ihnen gemäß Ihres Versicherungs-Zeitraums im jeweiligen Land zustehen.²

🔎 Mehr lesen: Die britische (doppelte) Staatsangehörigkeit

Englische Rente in Deutschland beantragen

Die gute Nachricht ist, dass es viel einfacher ist, Ihre britische Rente in Deutschland zu beantragen, als Sie denken. Denn prinzipiell brauchen Sie nur einen einzigen Rentenantrag stellen – dieser wird dann von der Deutschen Rentenversicherung an die anderen Staaten, in denen Sie Rentenansprüche gesammelt haben, weitergeleitet.³

Damit die Deutsche Rentenversicherung alle Verfahren in Deutschland und dem Ausland einleiten kann, müssen Sie in Ihrem Rentenantrag Ihre Versicherungszeiten aus allen Ländern, in denen Sie gearbeitet oder gelebt haben, angeben. Tun Sie das nicht, wird Ihre Altersrente unter Umständen falsch berechnet und Sie verlieren bares Geld.

Englische Rente in Deutschland versteuern

Natürlich müssen Sie Ihre Rente auch gemäß den im jeweiligen Land geltenden Regeln versteuern. Gerade, wenn Sie in verschiedenen Ländern gelebt und gearbeitet haben oder im Ruhestand auswandern, sind die steuerlichen Verhältnisse nicht immer klar.

Um RentnerInnen in diesem Fall zur Seite zu stehen, gibt es das Finanzamt Neubrandenburg,⁴ das auf Steuern für Deutsche im Ausland spezialisiert ist. Dort finden Sie alle Informationen, die Sie zur Versteuerung Ihrer Rente benötigen.

Wise – Ihre englische Kontonummer

Wenn Sie in verschiedenen Ländern leben, arbeiten oder Renten beziehen, benötigen Sie einen vertrauensvollen Partner für Ihre internationalen Finanzen. Denn durch hohe Gebühren, unfaire Wechselkurs-Aufschläge und überteuerte Kosten für Auslandsüberweisungen werfen viele Menschen unnötig Geld zum Fenster raus.

Doch das muss nicht sein, dank dem Wise Multi-Währungs-Konto. Dieses internationale Konto ermöglicht Ihnen folgendes:

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Fazit

Wenn Sie während Ihrer Erwerbstätigkeit im Vereinigten Königreich gelebt haben oder aus anderen Gründen Rentenansprüche in England gesammelt haben, haben Sie auch während Ihres Ruhestands in Deutschland Anspruch auf Rentenzahlungen aus dem Ausland.

Ab einem Alter von 66 Jahren und 30 Beitragsjahren haben Sie ein Recht auf die vollständige britische Altersrente – mit mehr als zehn Beitragsjahren bekommen Sie zumindest anteilsweise Zahlungen. Leider reicht die englische Altersrente nur den wenigsten Menschen zum Leben, weshalb die private Altersvorsorge in England eine große Rolle spielt.

Wenn Sie ein internationales Leben führen und oft in verschiedenen Währungen bezahlen oder Geld ins Ausland senden, ist das Multi-Währungs-Konto von Wise genau das Richtige, um Ihre internationalen Finanzen unkompliziert im Blick zu haben.

Quellen

¹ Meine Zeit im Vereinigten Königreich Großbritannien und Irland, Deutsche Rentenversicherung, Juni 2022
² Auswirkungen des EU-Austritts des Vereinigten Königreichs auf die Rente, Deutsche Rentenversicherung, November 2022
³ So beantragen Sie Ihre Rente im Ausland, Deutsche Rentenversicherung, November 2022
Website des Finanzamt Neubrandenburg, Finanzamt Neubrandenburg, November 2022

Quellen zuletzt abgerufen am 10.11.2022 um 14:54 Uhr


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