Firma in China gründen als Deutscher: Alles was du wissen musst

Emily Wendt

Man stelle sich eine Skyline voller Wolkenkratzer vor, während am Boden neue Fabriken und Geschäfte wie Pilze aus dem Boden schießen.

Für mutige Unternehmer und innovative Start-ups ist China das gelobte Land - ein riesiger Markt, der erobert werden will, niedrige Produktionskosten und ein Klima der Innovation.

Doch halt, nicht so schnell! Bevor man als Deutscher in China durchstartet, gibt es einiges zu beachten. Denn so verlockend der chinesische Markt auch sein mag - ohne ein gutes Rüstzeug aus Wissen, Geduld und Hartnäckigkeit wird aus dem Traum schnell eine sehr anstrengende Herausforderung.

In diesem Artikel führen wir dich durch den spannenden Prozess der Unternehmensgründung in China. Von der perfekten Unternehmensform über die notwendigen Genehmigungen bis hin zur Kontoeröffnung.

Kleiner Tipp am Rande: Kennst du schon Wise Business? Mit diesem Geschäftskonto wird internationales Banking zum Kinderspiel. Aber später mehr

Warum Firma in China gründen?

Vorteile einer Firmengründung in China

  • Riesiger Markt mit enormem Potenzial
    Mit über 1,4 Milliarden Einwohnern ist China ein gigantischer Markt. Das Land erlebt seit Jahrzehnten beeindruckendes Wirtschaftswachstum.

  • Kostenersparnis
    Im Vergleich zu Deutschland sind die Lohnkosten in China deutlich niedriger. Das bietet enorme Chancen für Kosteneinsparungen.

  • Talentierte Fachkräfte
    China hat einen riesigen Pool an gut ausgebildeten Fachkräften. Ein echtes Plus für jedes Unternehmen.

  • Technologie-Vorreiter
    China ist führend in vielen Technologiebereichen. Unternehmen, die hier investieren, können von diesem fortschrittlichen Know-how profitieren.

Nachteile einer Firmengründung in Deutschland

  • Höhere Kosten
    Die Gründungs- und Betriebskosten in Deutschland sind relativ hoch, einschließlich Lohnkosten und Steuern.

  • Regulatorische Herausforderungen
    Die Geschäftstätigkeit in Deutschland ist mit zahlreichen regulatorischen Anforderungen verbunden, die für ausländische Unternehmen komplex sein können.

  • Starker Wettbewerb
    Der deutsche Markt ist hart umkämpft, und neue Unternehmen müssen sich gegen viele etablierte Wettbewerber durchsetzen.

China lockt mit einem riesigen Markt und Kostenvorteilen, Deutschland bietet eine etablierte Wirtschaft und hohe Standards, aber auch entsprechend höhere Kosten und regulatorische Herausforderungen.

Wie gründe ich eine Firma in China?

In China warten viele spannende Möglichkeiten auf internationale Investoren. Die verschiedenen Unternehmensformen im Überblick:

Wholly Foreign-Owned Enterprise (WFOE) / 100%ige Tochtergesellschaft.
Sehr beliebt bei Investoren, die die volle Kontrolle behalten wollen. In China sehr beliebt und vergleichbar mit der deutschen GmbH.

Joint Venture (JV)
Man kann sich in verschiedenen Formen mit chinesischen Unternehmen zusammentun. Ideal für Produktion, Dienstleistung oder Handel.

WFOE / JV in verschiedenen Branchen
In China unterscheidet man zwischen Produktions-, Dienstleistungs- und Handelsgesellschaften. Der Clou: Jede dieser Gesellschaftsformen kann entweder als 100%ige Tochter oder als Joint Venture gegründet werden.

Representative Office (RO)
Ideal als Anlaufstelle und für die Koordination in China, aber Achtung: Direktgeschäfte sind hier nicht möglich.

Foreign Invested Partnership (FIP / FIPE) - Personengesellschaft
Ausländische Unternehmen oder Privatpersonen haben hier die Möglichkeit, allein oder zusammen mit chinesischen Partnern eine Personengesellschaft zu gründen.

Foreign Invested Company Limited by Shares (FICLS)
Eine Art Aktiengesellschaft, die auch ausländischen Investoren offensteht.

Jede Gesellschaftsform hat ihre eigenen Vorteile und Herausforderungen. Wichtig ist, dass du die Variante wählst, die perfekt zu deinen Geschäftsplänen und Zielen passt.1

  • Unternehmer, die in China Fuß fassen wollen, wählen häufig zwischen der Gründung einer Kapitalgesellschaft in Form einer WFOE oder der Gründung eines Joint Ventures.

In den nächsten Abschnitten tauchen wir tiefer in die Gründung dieser beiden Varianten ein.

Anforderungen

Bevor man sich auf das Abenteuer einer Unternehmensgründung in China einlässt, gibt es einige wichtige Punkte zu beachten:

Stammkapital
In China ist kein Mindestkapital vorgeschrieben. Du und deine Mitgesellschafter entscheiden selbst über die Höhe und den Zeitpunkt der Kapitaleinzahlung - ganz flexibel.

Art der Kapitaleinzahlung
Du kannst dein Kapital nicht nur in bar, sondern auch in Sachwerten, geistigen Eigentumsrechten oder Landnutzungsrechten einbringen.

Glaubwürdigkeit und Gründungskosten
Ein angemessenes Startkapital stärkt das Vertrauen in dein Unternehmen und deckt die ersten wichtigen Ausgaben.

Steuerfragen
Geldtransfers von der deutschen Muttergesellschaft nach China sind steuerfrei. Beachte aber die Stempelsteuer (Stamp Duty) von 0,025 % des Gesamtbetrags des eingezahlten Kapitals und der Kapitalrücklage in China.

Geschäftsfeld definieren
Sei dir über dein Geschäftsfeld im Klaren, denn spätere Änderungen können teuer werden.

Firmensitz
Wähle einen geeigneten Standort für dein Büro oder dein Geschäft.

Firmenname
Der Name setzt sich aus dem Firmennamen, der Region, der Branche und der Rechtsform zusammen.

Managementteam
Verstehe die Rollen und Verantwortlichkeiten innerhalb deines Teams, einschließlich des gesetzlichen Vertreters, des Managements und der Aufsichtsgremien.2

Benötigte Dokumente

Ist dein Geschäftsvorhaben in China startklar? Hier ist eine Liste der wichtigsten Dokumente, die du brauchst, um loszulegen:

Beglaubigung deutscher Dokumente
Beglaubigung des Handelsregisterauszuges der Muttergesellschaft in Deutschland - zunächst durch das Amts-/Landgericht vorbeglaubigen lassen, dann durch das Bundesamt für Auswärtige Angelegenheiten überbeglaubigen lassen und schließlich durch die chinesische Botschaft oder das chinesische Konsulat legalisieren lassen.

Registrierung des Firmennamens
Antrag auf Vorregistrierung des Firmennamens bei der lokalen Marktaufsichtsbehörde.

Verfassung der Satzung - das Herzstück deines Unternehmens
Erstelle die Satzung deiner Gesellschaft.

Beantragung der Geschäftslizenz (Business License)
Beantrage deinen Gewerbeschein bei der Marktaufsichtsbehörde.

Anmeldung bei der Handelskommission (Commission of Commerce)
Melde deine Investitionsdaten über das Unternehmensregistrierungssystem an.

Stempel - mehr als nur ein Accessoire
Lass dir verschiedene Stempel für unterschiedliche Geschäftszwecke anfertigen.

Zoll - für globale Händler
Als Importeur oder Exporteur musst du dich beim Zoll anmelden.

Devisenbehörde (SAFE) - Geldangelegenheiten
Für die Devisenregistrierung ist die Anmeldung bei der SAFE ein Muss.

Bankkonto und Stammkapital
Eröffne ein Bankkonto und zahle das Stammkapital ein. Achte auf die verschiedenen Kontoarten!

Steuern - das Finanzamt wartet
Melde deine Firma innerhalb von 30 Tagen nach Erhalt der Business Licese beim örtlichen Finanzamt zur Steuererklärung an.

Sozialversicherung und Wohngeld für deine Crew
Eröffne für deine Crew Konten für die Sozialversicherung und den Wohnraumfonds. Dies geschieht bei der Sozialversicherungsbehörde (HR und Social Security Bureau) sowie bei der Behörde des Wohnungsbaufonds (Housing Fund Management Center).

Puh, das war ganz schön viel Papierkram, was?2

Visum.

Du möchtest in China arbeiten oder ein Unternehmen gründen? Dann informiere dich gut über die in China vorhandenen Visa und Arbeitsgenehmigungen:

Visa-Optionen

  • M-Visum (Business Visum) - Ideal für Geschäftsreisen bis zu 90 Tagen. Auch als Multiple Entry Visum für 6 oder 12 Monate erhältlich.
  • Z-Visum - Das Arbeitsvisum
  • D-Visum - Für diejenigen, die dauerhaft in China bleiben wollen.
  • Kurzfristige Jobs - Seit 2015 brauchst du für viele kurzfristige Jobs, ein Z-Visum und eine Arbeitserlaubnis.
  • Family Time- Für deine Familie brauchst du ein S-Visum (Familienvisum).

Arbeitsgenehmigung (Foreigner´s Work Permit)

  • Ein Muss für jede berufliche Tätigkeit in China.

  • Es gibt ein Punktesystem, das Arbeitskräfte in hoch qualifizierte (A), professionelle (B) und ungelernte (C) einteilt.

Aufenthaltserlaubnis (Working-purpose Residence Permit) – Bleib länger als 30 Tage

  • Wichtig für Z-Visum-Inhaber, die länger als 30 Tage bleiben wollen.

  • Innerhalb von 30 Tagen nach Ankunft beantragen.

  • Je nach Region können die Anforderungen der Behörden variieren.

Achtung: Illegale Arbeit? Ein No-Go!

Strafen, sofortige Ausreise und Verbot der Wiedereinreise können die Folge sein!

Die zuvor genannten Informationen3 gelten nicht für Hongkong, Macao und Taiwan.

Firma in China gründen: Steuern?

China hat besondere steuerliche Bestimmungen, mit denen man bei der Gründung einer Firma in diesem Land vertraut sein sollte:

Körperschaftsteuersatz - Corporate Income Tax (CIT)
In China beträgt der normale Körperschaftsteuersatz 25 %, wie im Enterprise Income Tax Law festgelegt. In einigen Bereichen, z.B. in der Hightech-Industrie, gibt es jedoch Vergünstigungen.

Steuer für Repräsentanzbüros
Diese werden in der Regel niedriger besteuert - ca. 11 % der in China entstehenden Ausgaben.

Steuerregeln für Betriebsstätten
Wenn du als ausländisches Unternehmen eine Betriebsstätte in China hast, musst du 25 % Steuern auf deine Einkünfte aus China zahlen, basierend auf angenommenen Gewinnen.

Quellensteuer - Withholding Tax
Auf bestimmte Transaktionen wie Dividendenausschüttungen oder Verkaufserlöse erhebt China eine Quellensteuer. Die gute Nachricht: Dank des Doppelbesteuerungsabkommens zwischen Deutschland und China kann man sich einen Teil davon auf die deutsche Körperschaftsteuer anrechnen lassen.

Das klingt alles zunächst kompliziert, ist aber mit der richtigen Beratung zu meistern!4

Wie viel kostet es eine Firma in China zu gründen?

Bereit, in Chinas Geschäftswelt einzutauchen? Super! Aber lass uns zuerst über Geld reden. Nachfolgend findest du die wichtigsten finanziellen Eckdaten für deine Unternehmensgründung in China:

Startkapital
Alles hängt von deiner Geschäftsidee ab. Ein Handels-WFOE braucht zwischen 300.000 und 500.000 CNY. In der Produktion? Dann denke an 600.000 bis 700.000 CNY. Und für Beratungs-WFOEs reichen oft 100.000 bis 200.000 CNY im ersten Jahr.5

Registrierungsgebühren
Die Eintrittskarte ins China-Business kostet dich ungefähr zwischen 7176 und 14353.6 CNY (ca. 1000 bis 2000 USD) beziehungsweise je nachdem wie anspruchsvoll dein Gründungsvorhaben wird. Ein fairer Preis für den Start deines Traums, oder?

Laufende Kosten
Vergiss die Büromiete nicht, die je nach Lage und Größe variieren kann, und plane Budget für Anwälte und Steuerberater ein, je nach Bedarf.

Buchhaltung und Bankgeschäfte
Schon in der Startphase musst du Buchhaltungs- und Kontoführungsgebühren im Auge behalten. Und wenn dein Unternehmen erst einmal läuft, werden die Finanzen noch komplexer.

Aber keine Sorge:

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  • Debit Mastercard - Mit der Wise Business Karte kannst du weltweit kostenlos in der jeweiligen Landeswährung bezahlen, wenn du die entsprechende Währung auf deinem Konto hast. Praktisch und unkompliziert.

  • Sammelüberweisungen - Ob Löhne oder Lieferantenzahlungen, mit Wise kannst du Zahlungen an mehrere Empfänger gleichzeitig senden. Das spart dir wertvolle Zeit.

  • API Integration - Integriere Wise über die Programmierschnittstelle nahtlos in deine bestehenden Buchhaltungstools.

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Welche Risiken gibt es bei der Firmengründung in China?

Wenn du mit dem Gedanken spielst, in China ein Unternehmen zu gründen, super! Aber sei dir bewusst, dass es dort einige knifflige Herausforderungen gibt. Hier ein paar Dinge, auf die du achten solltest:

Komplexe Rechts- und Bürokratieverfahren
Das chinesische Rechts- und Bankensystem kann sehr komplex sein, insbesondere für ausländische Unternehmen. Professionelle Beratung ist sinnvoll, um sich in diesem Dschungel zurechtzufinden.

Schutz deiner Ideen – Geistiges Eigentum
Der Schutz von Marken und Patenten ist in China nicht immer einfach. Vorsicht vor Fälschungen und Produktpiraterie - das kann teuer werden.

Unternehmensstruktur und Lizenzen – Vorsicht!
Die richtige Unternehmensform ist entscheidend. Fehlende oder falsche Genehmigungen? Das kann schnell Ärger geben.

Markteintritt – Nicht unterschätzen!
Der chinesische Markt ist nicht ohne. Du konkurrierst mit einheimischen Unternehmen und musst mit den Kosten zurechtkommen.

Kurzum: Hausaufgaben machen, Expertenrat einholen und auf alles vorbereitet sein.

Fazit

Wer als GründerIn den dynamischen chinesischen Markt eintauchen möchte, steht vor spannenden Herausforderungen: die Wahl der Unternehmensform, die Bewältigung der komplexen Steuerlandschaft und die Beschaffung des passenden Visums.

Keine Panik wegen der Finanzen! Das Wise Geschäftskonto macht dich zum Meister der Zahlen. Wise ist dein MVP in Sachen Finanzen. Das Konto ist wie der beste Kumpel fürs Business: immer an deiner Seite.

Fakt ist: China kann für Gründer hart sein. Aber mit Wise an deiner Seite bist du stabil wie ein Fels in der Brandung!

Wir drücken dir die Daumen!


Verwendete Quellen (Stand 11.12.2023):
  1. IHK Pfalz - Unternehmensformen
  2. BDP - Unternehmensgründung in China
  3. GTAI - China: Aufenthalts- und Arbeitsgenehmigungsrecht
  4. IHK Stuttgart - Gesellschaftsgründung in China
  5. Hawksford - How much capital is required when registering a WFOE in China?

*Bitte siehe dir unsere Nutzungsbedingungen und die Produktverfügbarkeit für deine Region an oder besuche die Wise-Gebührenseite für die aktuellsten Informationen zu Preisen und Gebühren.

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