Work & Travel in den USA – Optionen und Alternativen für Schweizer

Du willst die Welt sehen, neue Menschen treffen und unterwegs dein Reisebudget selbst verdienen? Dann klingt Work and Travel wohl genau nach deinem Traum. Für viele Schweizer sind vor allem die USA das Sehnsuchtsziel, denn hier warten Sonne, Freiheit und Abenteuer. Doch klassisches Work and Travel in den USA ist für Schweizer gar nicht so einfach. Aber keine Sorge: Es gibt Wege, deinen Traum vom USA-Auslandsjahr trotzdem wahrzumachen.

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Kann man als Schweizer Work and Travel in den USA machen?

Das Konzept von Work and Travel ist schnell erklärt: Du reist durch ein Land, verdienst unterwegs dein Geld und lernst Kultur und Alltag hautnah kennen. In Ländern wie Australien oder Neuseeland ist das mit einem Working Holiday Visum problemlos möglich.

In den USA sieht die Sache allerdings anders aus. Ein Work and Travel Visum für die USA gibt es für Schweizer bislang nicht, da kein entsprechendes bilaterales Abkommen besteht. Das amerikanische Einwanderungsrecht erlaubt solche Programme nur für bestimmte Nationen. Damit ist das klassische Work and Travel Visum für Schweizer derzeit keine Option.

Das heisst aber nicht, dass du deinen Traum aufgeben musst. Im nächsten Abschnitt erfährst du, welche Alternativen es gibt und unter welchen Voraussetzungen Work and Travel in den USA dennoch in abgewandelter Form möglich ist.

Welche Alternativen zu Work and Travel gibt es für Schweizer in den USA?

Auch wenn es kein offizielles Working-Holiday-Programm gibt, stehen Schweizern mehrere Wege offen, den amerikanischen Traum trotzdem zu erleben. Beispielsweise kannst du dich sozial engagieren, als Au-Pair arbeiten oder ein Auslandssemester machen. Hier sind einige der beliebtesten Work and Travel Alternativen in den USA:

Freiwilligenarbeit in den USA^{1, 2, 3}

Wenn du Land und Leute wirklich kennenlernen willst, ist Freiwilligenarbeit in den USA eine ideale Alternative zum klassischen Work and Travel. Als Volunteer engagierst du dich in sozialen oder ökologischen Projekten wie beispielsweise an Schulen, Nationalparks oder Einrichtungen für Menschen mit Behinderung.

Mit dem Touristenvisum kannst du bis zu 90 Tage bleiben und Organisationen wie ICYE oder AIFS begleiten dich bei Vorbereitung und Einsatz. Du arbeitest eng mit Einheimischen zusammen, lernst den Alltag jenseits der Touristenpfade kennen und sammelst wertvolle Erfahrungen fürs Leben. Dies ist definitiv eine authentische und nachhaltige Form, den „American Way of Life“ zu erleben.

Au-Pair oder Demi Pair^{3, 4}

Ein Au-Pair Aufenthalt ist eine tolle Alternative für Schweizer, die ein echtes Work and Travel Visum für die USA nicht nutzen können. Du lebst bei einer Gastfamilie, kümmerst dich um die Kinder und wirst Teil des Familienalltags. Unterkunft und Verpflegung sind inklusive. Zudem erhältst du wöchentlich Taschengeld und nimmst an einem echten Kulturaustausch teil.

Voraussetzung ist ein gutes Englisch, ein Schulabschluss und ein Alter zwischen 18 und 26 Jahren. Vor Beginn bekommst du eine Grundausbildung in Kinderbetreuung und kannst während deines Aufenthalts mit dem J-1-Visum an Kursen eines US-Colleges teilnehmen.

Auslandspraktikum^{5, 6, 7}

Dank des Stagiaires-Abkommens Schweiz–USA (2024) können junge Menschen im Alter von 18 bis 35 Jahren ein Praktikum über das J-1 Exchange Visitor Program absolvieren. Je nach deinem Ausbildungsstand oder deiner bisherigen Berufserfahrung kannst du dich entweder für das Intern- oder das Trainee-Programm bewerben.

Teilnehmende müssen entweder an einer Hochschule eingeschrieben sein oder diese innerhalb der letzten zwölf Monate abgeschlossen haben. Das Praktikum kann zwischen vier und 18 Monaten dauern und findet in Unternehmen oder gemeinnützigen Organisationen statt, etwa in Bereichen wie Marketing, Hotellerie, IT, Landwirtschaft, Medien oder Tourismus. Beliebt sind auch Einsätze auf Farmen oder Ranches, wo du den Arbeitsalltag hautnah erlebst.

Sprachschule

Ein Sprachkurs in den USA ist eine beliebte Möglichkeit, Englisch zu lernen und gleichzeitig das Land zu erleben. Sprachschulen gibt es in allen grossen Städten – von New York über Los Angeles bis Miami – und sie bieten Kurse für verschiedene Niveaus und Zeiträume an.

Für Aufenthalte bis zu 90 Tagen kannst du als Schweizer ohne Visum im Rahmen des Visa Waiver Program (ESTA) einreisen. Möchtest du länger bleiben oder einen intensiven Kurs mit mehr als 18 Unterrichtsstunden pro Woche besuchen, brauchst du jedoch ein F-1-Studentenvisum. Dieses erfordert die Einschreibung an einer von den US-Behörden anerkannten Sprachschule und ein persönliches Interview in der US-Botschaft in Bern.^{8, 9}

Auslandsstudium^{10, 11}

Ein Auslandsstudium ermöglicht Schweizer Studierenden, an amerikanischen Colleges oder Universitäten zu studieren und akademische Abschlüsse zu erwerben oder ein nicht graduiertes Programm zu absolvieren. Voraussetzung ist meist eine Vereinbarung zwischen der Heimathochschule und einer US-Bildungseinrichtung. Studierende erhalten ein F-1- oder J-1-Visum und müssen während ihres Aufenthalts als Vollzeitstudent eingeschrieben sein.

Das Programm kann bis zu 24 Monate dauern und umfasst auch genehmigte academic training-Phasen, also bezahlte oder unbezahlte Praxiserfahrungen. Teilnehmende dürfen unter bestimmten Bedingungen nebenbei arbeiten, sofern sie gute akademische Leistungen erbringen.

Für Schüler zwischen 15 und 18 Jahren gibt es zudem Highschool-Programme mit Unterbringung in einer Gastfamilie oder einem Internat. Sie besuchen den regulären Unterricht, können an schulischen Aktivitäten teilnehmen und so den amerikanischen Schulalltag hautnah erleben.

Summer Work Travel¹²

Das Summer Work Travel Programm richtet sich an vollzeitlich eingeschriebene Studierende von Hochschulen ausserhalb der USA. Es ermöglicht ihnen, während der Sommerferien für einige Monate in den Vereinigten Staaten zu leben, zu arbeiten und die amerikanische Kultur kennenzulernen.

Teilnehmende müssen über gute Englischkenntnisse verfügen, mindestens ein Studiensemester abgeschlossen haben und vorab eine Arbeitsstelle nachweisen, etwa in der Gastronomie, im Einzelhandel oder im Freizeitbereich. Der Aufenthalt erfolgt mit einem J-1-Visum, das von einem lizenzierten Sponsor organisiert wird.

Camp Counselor^{3, 13}

Das Camp Counselor Programm ist eine beliebte Möglichkeit für Studierende, Lehrpersonen oder Jugendbetreuer, den Sommer in einem echten amerikanischen Feriencamp zu verbringen. Dort betreust du Kinder oder Jugendliche, leitest Sport- und Freizeitaktivitäten und arbeitest gemeinsam mit einem internationalen Team.

Teilnehmende müssen mindestens 18 Jahre alt sein, über gute Englischkenntnisse verfügen und Erfahrung in der Arbeit mit jungen Menschen mitbringen. Der Aufenthalt dauert meist 9 bis 12 Wochen und erfolgt mit dem J-1-Visum. Für deine Arbeit erhältst du Unterkunft, Verpflegung und Taschengeld.

Was braucht man als Schweizer für einen Auslandsaufenthalt in den USA?

Eine Reise in die USA will gut geplant sein. Neben der passenden Auslandskrankenversicherung brauchst du ausreichend finanzielle Mittel, gültige Reisedokumente und gegebenenfalls ein Visum. Vorbereitung ist hier das A und O, damit dein Aufenthalt reibungslos und sicher verläuft.

Auslandskrankenversicherung^{14, 15, 16}

Für kurze Reisen bist du möglicherweise von deiner Krankenkasse gedeckt. Für längere Aufenthalte brauchst du jedoch unbedingt eine Langzeit-Auslandskrankenversicherung, die Behandlungskosten und einen etwaigen Rücktransport abdeckt. In den USA kann ein Aufenthalt im Krankenhaus nämlich ganz schnell Tausende Schweizer Franken pro Tag kosten.

Erkundige dich bei deiner Krankenkasse, ob sie einen Auslandsaufenthalt in den USA abdeckt. Zusätzlich empfiehlt sich eine Haftpflichtversicherung, um Schäden gegenüber Dritten abzusichern – gerade, wenn du dort arbeitest oder studierst.

Finanzielle Mittel

Für deinen Auslandsaufenthalt in den USA brauchst du ein realistisches Budget. Plane die Kosten so genau wie möglich und denk an Reserven für Unvorhergesehenes. Zudem musst du bei der Einreise eventuell nachweisen, dass du über genügend finanzielle Mittel für deinen Aufenthalt und Rückflug besitzt.

Typische Kostenpunkte im Überblick:

• Visum: Visumgebühren, optional SEVIS, ESTA und polizeiliches Führungszeugnis
• Flug: Hin- und Rückflug, Transport zum Flughafen
• Unterkunft: Hostel, Campus-Housing, eventuell Kaution
• Verpflegung: Supermarkt, Restaurants, Trinkgeld
• Transport vor Ort: ÖPNV, Inlandsflüge, Mietwagen, Parken, Maut
• Versicherung: Langzeit-Auslandskrankenversicherung, eventuell Haftpflicht/Reisegepäck
• Ausstattung: SIM, Adapter, Lernmaterial, Arbeitssachen
• Freizeit & Eintritte: Nationalparks, Museen, Sportevents
• Sicherheitsreserve: Puffer für Notfälle und medizinische Kosten bis zur Erstattung

Steuernummer (ITIN)^{17, 18}

Wer während seines Aufenthalts in den USA arbeitet oder Einkünfte erzielt, benötigt eine amerikanische Steuernummer. Je nach Aufenthaltsstatus kommt entweder die Social Security Number (SSN) oder die Individual Taxpayer Identification Number (ITIN) infrage.

• Eine SSN wird an Personen vergeben, die laut Visum (etwa F-1, J-1, M-1 oder Q-1) tatsächlich in den USA arbeiten dürfen.
• Wer nicht berechtigt ist, eine SSN zu beantragen, aber dennoch Einkünfte oder steuerpflichtige Leistungen erhält (beispielsweise Stipendien, Preisgelder oder Kapitalerträge) braucht eine ITIN.

Die Beantragung erfolgt beim Internal Revenue Service (IRS) mit dem Formular W-7, zusammen mit Identitätsnachweis, SEVIS-Nummer und einer Kopie des Formulars I-20. Die ITIN dient ausschliesslich steuerlichen Zwecken und ersetzt keine Arbeitserlaubnis.

Sonstige Dokumente^{19, 20, 21}

Für deinen Aufenthalt in den USA gelten je nach Reisezweck unterschiedliche Anforderungen. Schweizer Staatsbürger können dank des Visa Waiver Program (VWP) für bis zu 90 Tage visumfrei einreisen, sofern sie alle Anforderungen erfüllen.

Wichtige Dokumente und Nachweise:

• Elektronischer Reisepass (e-Passport): Pflicht seit dem 1. April 2016. Der Pass muss eine maschinenlesbare Zone und einen integrierten Chip mit biometrischen Daten enthalten. Fehlt eines dieser Merkmale, ist ein Visum erforderlich. Zudem muss er mindestens 6 Monate über das geplante Abreisedatum gültig sein.
• ESTA-Genehmigung: Für touristische oder geschäftliche Reisen bis 90 Tage. Die Gebühr beträgt 40 USD.
• Nachweis finanzieller Mittel: Du solltest belegen können, dass du Unterkunft, Rückflug und Lebenshaltungskosten selbst tragen kannst.
• Kontakt- und Notfallinformationen: US-Adresse (z.B. Hotel oder Gastfamilie), Notfallkontakt und gültige E-Mail sind bei Antragstellung erforderlich.
• Visum: Für Aufenthalte über 90 Tage oder mit Erwerbstätigkeit, Praktika oder Studienzwecken ist ein Visum notwendig.

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FAQ

Warum können Schweizer kein klassisches Work and Travel in den USA machen?

Die Schweiz hat kein bilaterales Abkommen mit den USA. Daher gibt es kein Working-Holiday-Visum in den USA für Schweizer Staatsbürger.

Welche Alternativen gibt es zu Work and Travel in den USA?

Beliebte Work and Travel Alternativen für Schweizer in den USA sind Freiwilligenarbeit, Au-Pair, Auslandspraktika, Sprachschulen, Auslandsstudium oder Sommerprogramme wie Camp Counselor oder Summer Work Travel.

Welches Visum wird für Work and Travel Alternativen benötigt?

Je nach Programm benötigst du als Schweizer ein J-1-Visum (z.B. für Au-Pair oder Praktikum) oder ein F-1-Visum für Sprach- und Studienaufenthalte in den USA.

Kann ich in den USA ein Bankkonto eröffnen?

Ja, in unter gewissen Umständen kannst du auch als Ausländer ein Konto in den USA eröffnen. Einfacher ist es jedoch oft, vor der Abreise ein Multi-Währungskonto bei einer Bank zu Hause oder einem internationalen Finanzdienstleister zu erstellen. Mit Wise erhältst du zum Beispiel lokale USD-Kontodaten, um USD-Zahlungen wie ein Einheimischer zu empfangen, kannst aber gleichzeitig auch 40+ weitere Währungen wie CHF und EUR halten und im Alltag sowie auf Reisen per Debitkarte damit bezahlen.

Quellen (Stand 22.10.2025)

1. ICYE – Freiwilligenarbeit im Ausland
2. ICYE – Freiwilligenarbeit in den USA
3. AIFS – Work and Travel Aufenthalte für Schweizer
4. BridgeUSA – Au Pair
5. BridgeUSA – Intern
6. CulturalVistas – J-1-Visa Services
7. SEM – Auslandsaufenthalt USA (PDF)
8. EDA – Einreise und Aufenthalt
9. Language International – US student visa requirements language schools
10. BridgeUSA – College and University Student
11. BridgeUSA – Secondary School Student
12. BridgeUSA – Summer Work Travel
13. BridgeUSA – Camp Counselor
14. Allianz – Reiseversicherung USA
15. HanseMerkur – Auslandskrankenversicherung
16. HanseMerkur – Auslandskrankenversicherung langzeit
17. IRS – TINs for foreign students
18. DHS – Individual Taxpayer Identification Number (ITIN)
19. DHS – Travel Document Requirements
20. ESTA – Application
21. Visum USA – J-1-Visum
22. AIFS – USA Reisekosten
23. USA Reisetipps – USA Reisekosten