Wie funktioniert eine Kreditkarte?

Roberto Hamidi

Während man in Ländern wie Schweden und den USA fast alles mit der Kreditkarte bezahlen kann, sind die Optionen hierzulande beschränkt. Zwar weitet sich das Einsatzgebiet stetig aus, doch die kleine Plastikkarte ist noch nicht in jedem Geldbeutel angekommen.

Doch wie funktioniert eine Kreditkarte überhaupt? In diesem Artikel erfährst du, was die Zahlen auf der Karte bedeuten, worauf du bei der Benutzung achten solltest und welche Alternativen es gibt. Viel Spaß!

Wozu braucht man eine Kreditkarte?

In Deutschland gibt es nur wenige Dinge, für die eine Kreditkarte notwendig ist. Eines ist das Anmieten von Mietwägen. Durch den gegebenen Kredit kann zum einen eine Kaution einbehalten werden und zum anderen bei eventuellen Schäden oder Tankfüllungen weitere Belastungen durchgeführt werden.

Praktisch ist eine Kreditkarte auch für Reisebuchungen. Gerade, wenn man seine Flüge selber sucht, gibt es einige Airlines, die nur eine Kreditkartenzahlung akzeptieren oder für andere Zahlungsmethoden mehr berechnen.

Die Nummern auf der Kreditkarte

Auf einer Kreditkarte gibt es meist drei verschiedene Nummern, die von Relevanz sind: die Kreditkartennummer, das Verfallsdatum und die CVV bzw. CVC Prüfnummer.

Die Kreditkartennummer

Die Kreditkartennummer ist in Deutschland immer zwischen 12 und 16 Zeichen lang. Der Aufbau der Nummer folgt dabei einem bestimmten Schema, wobei die einzelnen Zahlen in drei Abschnitte aufgeteilt werden können:

  • BIN (Bank Identification Number)
  • Kontonummer
  • Prüfziffer

Die Bank Identification Number umfasst die ersten 6 Zahlen, wobei anhand der ersten vier Ziffern die Kreditkartengesellschaft und ausgebende Bank identifiziert werden können. Daher kommt es auch, dass manche Shops automatisch wissen, ob es sich um eine Karte von Visa, Mastercard oder American Express handelt.

Die fünfte Ziffer gibt Auskunft über den Status der Karte, also ob es sich um eine Gold-, Platin- oder Classicversion der Karte handelt. Die sechste und letzte Ziffer der BIN zeigt, ob es sich bei der Karte um eine Zweit- oder Firmenkarte handelt.

Anschließend folgt die Kontonummer. Dies ist entweder die Kontonummer des Girokontos, oft aber auch eines Verrechnungskontos des ausstellenden Kreditinstituts. An letzter Stelle folgt die Prüfziffer, anhand derer sich überprüfen lässt, ob die gesamte Kreditkartennummer stimmt.

Das Verfallsdatum

Eine Kreditkarte hat immer ein Verfallsdatum, welches im Format MM/JJ angegeben ist. Wie lange die Karte genutzt werden kann, wird von der ausgebenden Bank festgelegt, meist wird sich für einen Zeitraum von 2 bis 5 Jahren entschieden.

Erreicht die Karte das Verfallsdatum, verliert sie ihre Gültigkeit. Konkret bedeutet das, dass ab diesem Zeitpunkt keine Zahlungen mehr mit der Karte getätigt werden können.¹ Obwohl manche Banken eine Benachrichtigung verschicken, wenn die Karte kurz vor dem Ablaufdatum steht, solltest du es deshalb hin und wieder überprüfen.

Die CVC bzw. CVV Prüfnummer

Die CVV oder CVC (Card Validation Code) Nummer der Kreditkarte ist eine Prüfnummer, die als Sicherheitsabfrage bei Online-Zahlungen fungiert. Dadurch wird Missbrauch durch geklaute Kreditkartendaten vorgebeugt.

Bei Visa und Mastercard ist sie dreistellig, bei American Express vierstellig. Bei ersteren ist sie hinten auf der Karte aufgedruckt², sodass Kreditkartennummer und Prüfcode nicht zur gleichen Zeit mit einem Blick erfasst werden können. American Express hingegen druckt die Nummer auf der Vorderseite ab.³

Der Chip in der Kreditkarte

Jede Kreditkarte enthält einen sogenannten EMV-Chip, über den Abhebungen beim Geldautomaten oder Zahlungen an einem Kartenterminal durchgeführt werden können.⁴ Er ist ein weiterentwickeltes Sicherheitsmerkmal, um einen weltweiten Standard für Bezahlsysteme zu schaffen.

In Deutschland werden seit 2011 nur noch chipgestützte Transaktionen verarbeitet und auch der Magnetstreifen, welcher leicht zu kopieren ist, wird sukzessive abgeschafft.⁵ Neben dem EMV-Chip befinden sich heutzutage in vielen Kreditkarten auch NFC-Chips, welche eine kontaktlose Bezahlung ermöglichen.

Vorsicht beim Gebrauch der Kreditkarte im Ausland!

Ein Vorteil von Kreditkarten ist, dass du sie weltweit einsetzen kannst, ganz egal welche Währung in dem Land üblich ist. Dabei ist jedoch Vorsicht geboten. Denn wenn du deine Kreditkarte im Ausland benutzt, kann die Rechnung schnell höher als erwartet werden.

Beim Bezahlen in Fremdwährungen kann deine Bank extra Gebühren berechnen und auch auf den Wechselkurs einen Aufschlag berechnen. Gleiches gilt, wenn du in deiner eigenen Landeswährung bezahlen möchtest, dann gibt es den Aufschlag aber meist seitens der ausländischen Bank.

Um auf Nummer sicher zu gehen und nicht unnötigerweise draufzuzahlen, könntest du Wise nutzen. Wise hat sich auf internationale Überweisungen spezialisiert und bietet dir stets den fairen Devisenmittelkurs. Dadurch werden dir keine Aufschläge auf den Wechselkurs berechnet.

Du kannst kostenlos ein Multiwährungskonto eröffnen, in dem du über 50 Währungen halten kannst. So lässt sich im Vorhinein das Geld in die gewünschte Währung wechseln, z.B. wenn der Wechselkurs gut ist und du bezahlst direkt mit diesem Guthaben.

Für jeden Währungswechsel fällt nur eine minimale Gebühr an, die wesentlich geringer ist, als es bei Banken üblich ist. Du wirst außerdem einige Monate vor Ablauf der Karte kontaktiert und bekommst anschließend kostenlos die neue Karte.

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Alternativen zur klassischen Kreditkarte

Wenn du keine Kreditkarte möchtest, weil dir vielleicht das Konzept von Schulden widerstrebt oder du dein Geldbeutel nicht aufblähen willst, gibt es auch Alternativen. Nachfolgend möchten wir dir zwei weitere Arten von Kreditkarten für diese Fälle zeigen.

Die Debitkarte mit Kreditkarten Funktion

Eine Debitkarte funktioniert im Prinzip wie eine Kreditkarte, nur dass du nur das Geld ausgeben kannst, was auf der Karte vorhanden ist. Du musst sie vor der Verwendung also aufladen. Damit kannst du also Online-Einkäufe tätigen oder vor Ort bezahlen, musst dich aber nicht verschulden.

Nach dem gleichen Prinzip funktioniert auch die Wise Debitkarte.

Die virtuelle Kreditkarte

Wie der Name schon andeutet, musst du diese Karte nicht im Portemonnaie tragen. Du bekommst sie online zur Verfügung gestellt und kannst sie für Zahlungen im Internet nutzen. Es gibt sie sowohl als Debit- als auch als Kreditkarte.

Bei Bedarf kannst du dir für dein Wise Multiwährungskonto auch eine virtuelle Karte ausstellen lassen.

kostenlose virtuelle Karte

So kannst du eine Kreditkarte beantragen

Du bist jetzt bestens darüber informiert, wie eine Kreditkarte funktioniert. Doch wie beantragt man sie? In der Regel funktioniert dies über eine Bank. Diese hat ein bestimmtes Kreditkartenangebot, für welches man sich entscheiden kann und anschließend den Antrag ausfüllt.

Bei der Beantragung einer Kreditkarte musst du in der Regel Angaben zu deiner Person und über dein Einkommen tätigen. Anschließend holt die Bank eine Bonitätsauskunft ein, denn sie gewährt dir einen Kreditrahmen.

Ist die Prüfung erfolgreich, musst du dich über einen Videochat oder Postident identifizieren und bekommst abschließend die Vertragsunterlagen und Kreditkarte zugesandt.

Da die Karte von Wise eine Debitkarte ist, entfallen diese Schritte. Du kannst die Karte einfach aus deinem Konto heraus beantragen und sie wird für eine Ausstellungsgebühr von 8 EUR an dich versandt. Die virtuelle Karte ist sogar kostenlos. Ganz einfach und unkompliziert.

Quellen:

1 Ablaufdatum checken: Wie lange ist die Kreditkarte gültig?, Hanseatic Bank, 21.06.2021
2 Kartenprüfnummer (Card Validation Code), Sparkasse, 21.06.2021
3 Ablaufdatum checken: Wie lange ist die Kreditkarte gültig?, Hanseatic Bank, 21.06.2021
4 Sicherheit bei Bankkarten: Der EMV-Chip, Bankenverband, 21.06.2018
5 Der Magnetstreifen wird abgeschafft, WELT, 21.06.2013


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