Pfeifen, Teppiche, Käse und mehr: Diese Produkte importiert Deutschland wie keine andere Nation

Thomas Adamski

Aufgrund von weltweiten Logistikproblemen sieht sich der internationale Handel derzeit großen Verzögerungen ausgesetzt – mit entsprechenden Folgen: So werden jetzt schon vielfältig Warnungen hinsichtlich des Weihnachtsgeschäfts ausgegeben.

Der Anbieter von Multi-Währungs-Konten für Unternehmen, Wise Business, hat aus diesem Anlass untersucht, welche Waren Deutschland wie kein zweites Land auf der Welt aus dem Ausland importiert.

Die Analyse der offiziellen UN Handelsdaten für das Jahr 2020 legt insgesamt 96 Produkte im Gegenwert von 96,3 Mrd. US-Dollar offen – darunter diverse Lebensmittel und Konsumprodukte, aber auch Rohstoffe.

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Das gesamte, interaktive Diagramm ist hier abrufbar.


Tierische Produkte besonders gefragt

Käse, Quark, Milch und Eier – was zunächst nach einem landläufigen Frühstückstisch klingt, bewahrheitet sich im internationalen Handelsverkehr als Importschlager deutscher Unternehmen.

Kein anderes Land auf der Welt überweist mehr Geld für die einzelnen Produkte ins Ausland, darunter rund:

  • 4,7 Mrd. US-Dollar für Käse und Quark,
  • 1,4 Mrd. für Milch und Rahm,
  • 650 Mio. für frische Eier
  • und 990 Mio. für geräucherten oder gesalzenen Fisch.

Neben diesen größtenteils verarbeiteten Lebensmitteln ist Deutschland darüber hinaus auch der Weltmeister im Import von lebenden Schweinen im Einkaufswert von 1,1 Mrd. US-Dollar.

Das kann den Fleischhunger offenbar dennoch nicht stillen: Für weitere 710 Mio. US-Dollar ist die Bundesrepublik zusätzlich noch führend beim Import von Würsten.

Doch nicht nur tierische Produkte stehen hierzulande hoch im Kurs. So bezahlen deutsche Unternehmen weltweit am meisten für Importe von:

  • Karotten, Speiserüben und weiteren (240 Mio. US-Dollar),
  • Kopfsalat und Chicorée (450 Mio.),
  • verschiedenste Nusssorten (2,4 Mrd.),
  • frische und getrocknete Zitrusfrüchte (1,6 Mrd.)
  • sowie Äpfel, Birnen und Quitten (980 Mio.)
  • Roggen und Kakao werden im Gesamtwert von 170 bzw. 880 Mio. US-Dollar eingekauft.

Mit der Pfeife bei der Münzsammlung

Weniger gesund dürfte indes die Vorliebe zu Tabakpfeifen hierzulande sein. 2020 importierte Deutschland diese im Wert von 55 Mio. US-Dollar und liegt damit global an der Spitze.

Damit studiert sich die heimische Münzsammlung sicherlich entsprechend angenehm, die im Land des Bargeldes nicht fehlen darf: Mit Importmünzen im Wert 410 Mio. US-Dollar führt die Bundesrepublik auch in dieser Kategorie den weltweiten Vergleich an.

Zu den weiteren Importschlagern unter den Konsumprodukten zählen:

  • Rasierapparate (840 Mio.),
  • Teppiche (110 Mio.),
  • Musiknoten (12 Mio.)
  • und Mäntel sowie Jacken für Frauen im Wert von 1,9 Mrd. US-Dollar.

Roh- und Werkstoffweltmeister

Für seine Stahlproduktion ist Deutschland weltweit bekannt.

Dass die hiesigen Unternehmen im internationalen Vergleich jedoch auch für einige Produkte aus diesem Segment am meisten Geld ins Ausland überweisen, ist weniger geläufig.

Bei den Stahlerzeugnissen importiert Deutschland weltweit führend insgesamt sieben Produkte im Gegenwert 6,1 Mrd. US-Dollar – darunter nicht rostender Stahl oder Draht.

Daneben stehen auch fünf verschiedene Eisenprodukte – wie flach gewalztes Eisen oder Formstücke für Winkel – ganz oben auf der Einkaufsliste für 2,8 Mrd. US-Dollar.

Zu den weiteren gefragten Kategorien gehören bspw.:

  • Stangen oder Draht aus Nickel (332 Mio.),
  • Waren aus Titan (732 Mio.)
  • und Aluminiumprodukte wie Pulver oder Rohre für 2,3 Mrd. US-Dollar.

James Bell, Product Director bei Wise Business, kommentiert die Ergebnisse:

“Die Krise in der Logistikbranche kommt Unternehmen weltweit teuer zu stehen. Die Lieferengpässe führen für sie zu steigenden Preisen beim Einkauf und gleichzeitig zu weniger Verkäufen, wenn die Ware schlichtweg nicht zu erhalten ist.
In Deutschland sind davon insbesondere auch KMUs betroffen, die dem Statistischen Bundesamt zufolge 99 Prozent der importierenden Unternehmen ausmachen. Nach der Corona-Krise können sich gerade die kleineren Unternehmen keine unnötigen Mehrkosten und Umsatzausfälle leisten.

Vermeidbare Kosten sind dabei hohe Gebühren bei internationalen Transaktionen. Diese entstehen durch schlechte Wechselkurse, die neben den Transaktionsgebühren zusätzlich Geld kosten – jedoch häufig nicht klar kommuniziert werden.
Wir raten daher insbesondere kleineren Unternehmen, die nur selten von besseren Konditionen profitieren, dazu, vorher die Anbieter für ihre Transaktionen entsprechend auf ihre Gebühren zu vergleichen. Wer häufig aus dem Ausland importiert, kann so Kosten einsparen.”


Über die Untersuchung

Für den weltweiten Importvergleich nach Kategorien verwendete Wise die offiziellen Handelsdaten der United Nations Commodity Trade Statistics Database (UN Comtrade)


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